Bei der Podiumsdiskussion im Maximilian-Kolbe-Haus, von links: Felix Schachenmayr, Martin Sambale, Jan Rothenbacher, Johannes Hampp, im Vordergrund LTS-Intendantin und Moderatorin Christine Hofer. Foto: Sabine Eibel, KIMM
Memmingen (dl). Bei einer Podiumsdiskussion mit rund 120 Besuchern im Maximilian-Kolbe-Haus standen regionale Lösungen für die Wärmewände im Fokus. Wie kann es gelingen von Öl und Gas und hin zu erneuerbaren Lösungen zu kommen, während Heizen sozial verträglich bleibt?
Zu diesem Thema diskutierten Oberbürgermeister Jan Rothenbacher, eza-Chef Martin Sambale, Johannes Hampp (Physiker von Scientists for Future) und Felix Schachenmayr von der Klimainitiative Memmingen e. V. (KIMM).
Fast 40 Prozent aller CO2-Emissionen entstehen in Deutschland im Wärmesektor, erklärte Sambale und fügte hinzu: „Wärme ist ein großer Hebel, sozusagen der Elefant im Raum.“ 2017 kam 92 Prozent der für Wärme in Memmingen nötigen Energie aus fossilen Stoffen. Bis 2028 jedoch sollen 65 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt sein.
Dazu wurden verschiedene technische Lösungen diskutiert. Nah- und Fernwärme, Wärmepumpen oder Wasserstoff als Gasersatz könnten genutzt werden. Oberbürgermeister Rothenbacher wünschte sich Quartiersbezogene Lösungen, stellte aber auch ganz sachlich fest, dass in Memmingen die bestehenden Blockheizkraftwerke bestimmt noch weitere 15 Jahre genutzt werden müssen, bevor neue Lösungen gefunden sind. Zu den Blockheizkraftwerken merkte Sambale an, dass diese auch mit regenerativen Energien genutzt werden können.
Schachenmayr sprach die sozial gerechte Umsetzung der Wärmewende an. Er sieht die öffentlichen Träger seien in der Pflicht, entsprechende Voraussetzungen dafür zu gestalten. „Wärme ist ein Grundbedürfnis der Menschen!“ betonte der Umweltwissenschaftler.