Das Pflegeteam des Bürgerstifts, das sich um die Bewohner des Hospizzimmers kümmert (mit Pflegedienstleiter Martin Mayer, zweiter von rechts). Foto: Manuela Frieß / Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl). Das Hospizzimmer das der Sankt Elisabeth Hospizverein gemeinsam mit dem Memminger Bürgerstift realisiert hat, wurde nun feierlich eingeweiht. Somit ist in Memmingen die Situation für eine wohnortnahe Betreuung todkranker Menschen verbessert worden. „Wir sind es den Menschen schuldig, sie würdevoll auf ihrem letzten Gang zu begleiten“, mahnte Oberbürgermeister Manfred Schilder in seiner Ansprache. Deshalb freue er sich sehr über dieses zusätzliche Angebot an Räumen, die nun den kirchlichen Segen erhielten.
Bisher konnte der Sankt Elisabeth Hospizverein in Memmingen nur eine ambulante Hospizbegleitung anbieten. „Doch nicht immer ist es möglich, zuhause und im Kreise der Familie seine letzten Tage zu verbringen“, sagte Manfred Schilder. Gemeinsam mit dem Hospizverein, dem Verein Pallium sowie dem Bürgerstift kann nun den Angehörigen zusätzlich zur Sterbebegleitung ein weiteres Angebot zur stationären Versorgung am Lebensende gemacht werden. Manfred Schilder und der Leiter des Bürgerstifts Walter Link sprachen vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Pflege ihren Dank aus: „Ohne Sie wäre dieses Angebot nicht möglich.“
Das Zwei-Zimmer-Apartment im Bürgerstift bietet nun genügend Platz, damit Angehörige oder Freunde übernachten können. Zusätzlich gibt es eine behindertengerechte Nasszelle sowie eine Küchenzeile und Platz, um gemeinsam zu essen. Bereits im Dezember wurde das Apartment das erste Mal bezogen.
Im Rahmen der Feier sprachen Diakon Wolfgang Pressl und Pfarrerin Katharina von Kietzell Fürbitten für das Pflegepersonal, Angehörige und die Bewohner, die jetzt und in Zukunft im Hospizzimmer ihr Lebensende verbringen. „Und Jesus sprach, kommt zu mir, so werdet ihr Ruhe finden“, zitierte Roland Pressl aus dem Evangelium bei der Segnung. Ruhe und inneren Frieden zu finden in den letzten Tagen und gut begleitet und behütet aus dem Leben zu gehen, sei eine große Herausforderung, so Pfarrerin von Kietzell.
Seit zehn Jahren schon gibt es im Caritas Seniorenzentrum St. Georg in Mindelheim ein Hospizzimmer, 2019 kamen das Zimmer im Kreis-Seniorenwohnheim in Türkheim und im Memminger Bürgerstift hinzu. Dieses Projekt der wohnortnahen Betreuung von Todkranken wird von der Stadt Memmingen sowie dem Landkreis Unterallgäu finanziell unterstützt.