Memmingen (dl). Die irrwitzige Komödie „Vorhaut“ von Necati Öziri, Miraz Bezar und Tunçay Kulaoğlu feiert am Freitag, 2. Juni, 20 Uhr, im Großen Haus des Stadttheaters Premiere.
Eine ruhige Silvesternacht auf der Entbindungsstation. Schwester Schwenzer und Oberärztin Tarak haben gerade den ersten Sekt geköpft, als sich doch noch ein neuer Erdenbürger ankündigt. Und das mit Getöse, denn die hochschwangere Ela Bülükoğlu hat ihre Familie im Schlepptau: Ihre dominante Mutter Elif, die in ihrer Tasche gefüllte Weinblätter für ein Jahr mitbringt und dauernd mit der Familie in Anatolien skypt; ihr Bruder Abraham, der gerade zum Judentum konvertiert ist; der Schwager Mohamed, der das Patriarchat hochhält, aber vom ersten Christopher-Street-Day in Ramallah träumt. Und natürlich der Kindsvater Christian aus Niederpierscheid, der Dienst als Klinik-Clown schiebt und sich als Vertreter der Mehrheitsgesellschaft langsam bedroht sieht. Erst recht, als sich herausstellt, dass seine Schwiegerfamilie bereits die Beschneidung des Stammhalters plant! Los geht sie, die aufgeheizte Debatte um den drohenden Untergang des Abendlandes angesichts eines kleinen Hautzipfels...
„Vorhaut“ ist eine Realsatire, die kein Klischee, kein Vorurteil und vor allem keine Pointe im Blick auf die Herausforderungen einer offeneren Gesellschaft auslässt. Grell, schräg, zum Schreien komisch vereint diese irrwitzige Komödie das Beste aus Boulevard, gesellschaftskritischer Farce, politisch absolut unkorrektem Kabarett und Konversationsstück.
Weitere Termine am 7. und 10. Juni, jeweils 20 Uhr, am 11. Juni, 19 Uhr, sowie am 13. und 22. Juni, jeweils 20 Uhr.