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Vorbildliches Engagement: Vöhlin-Gymnasium erhält "Europa-Diplom"

veröffentlicht am 13.04.2014

Gruppe mit OB Im Rahmen der Auszeichnung wurden auch zwei besonders sprachbegabte Schülerinnen geehrt. Von links: Vöhlin-Schulleiter Burkhard Arnold, Christiane Radu, Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Generalsekretärin Ingeborg Smith, Alina Edelmann und Lajos Oszlari (Kreisvors. Europa-Union). Fotos: as

Memmingen (as). Für sein europäisches Engagement erhielt das Vöhlin-Gymnasium das Ehrendiplom der Stiftung „Mérite Européen“ mit Sitz in Luxemburg verliehen. Den feierlichen Rahmen zur Übergabe der Auszeichnung gestaltete das Europa Büro der Stadt Memmingen gemeinsam mit der Europa Union, Kreisverband Memmingen.

In seiner Begrüßung, die in besonderem Maße den AustauschschülerInnen aus Siena und Budapest galt, die sich gerade an der Schule aufhalten, wies Oberbürgermeister und Gratulant Dr. Ivo Holzinger auch auf kritische und schwierige Fragen in Bezug auf Europa hin, beginnend bei der Wahlbeteiligung. Die Ergebnisse der Kommunalwahlen seien nicht ermutigend. Gerade von den jungen Menschen ginge nur ein Drittel zur Wahl. Lajos Oszlari, Vorsitzender der Europa Union Memmingen, betonte, die Einbindung und Mitwirkung der Jugendlichen habe absolute Priorität, was die weitere Entwicklung des europäischen Zusammenwachsens betreffe. Oszlari war es auch, der das Vöhlin-Gymnasium für den Preis vorgeschlagen hatte.

Die 930 SchülerInnen des Vöhlin-Gymnasiums können zwischen vier modernen Fremdsprachen wählen. Die Schule ist außerdem sehr engagiert, was Kontakte mit Schulen anderer europäischen Ländern betrifft. Schüleraustausch-Programme unterhält das Vöhlin mit Frankreich (Lyon), Italien (Siena) und Ungarn (Budapest). Außerdem nimmt die Schule jedes Jahr am europäischen Wettbewerb teil und wurde für ihr umweltpolitisches Engagement mehrfach mit dem Prädikat „Umweltschule in Europa“ ausgezeichnet.

„In der Tradition der Gründerväter tätig werden"

BU Festrednerin der Veranstaltung war Generalsekretärin Ingeborg Smith.

"Die Jugend ist die Zukunft Europas", erinnerte auch die Festrednerin, Generalsekretärin Ingeborg Smith vom deutschen Freundes- und Förderkreis der Stiftung. Smith ging auf die Geschichte der vor 40 Jahren gegründeten Stiftung ein. Anliegen sei es, Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens wie Journalisten, Lehrer und Ausbilder, die den europäischen Gedanken engagiert vermitteln, zu ehren. Sie rief die zahlreich anwesenden Schüler dazu auf, die "Gestaltung eines freien, friedlichen Kontinents" in die Hand zu nehmen und „in der Tradition der Gründerväter“ tätig zu werden - trotz oder gerade wegen aller Sorgen und Probleme.

Der Generalkonsul der Republik Ungarn, Tamás Mydlo, erinnerte an das für Europa bedeutende Ereignis in Berlin vor 25 Jahren: "Die Mauer ist nicht einfach gefallen, sondern von Mitteleuropäern niedergerissen worden", betonte er. Er erwähnte auch den Beitritt Ungarns zur Europäischen Union vor zehn Jahren. „Der europäische Gedanke bleibt die alleinige Form der Verwirklichung vernünftiger Politik“, plädierte Mydlo - allerdings dürfe man Probleme und Negatives nicht verschweigen, sonst spiele man euroskeptischen Kräften zu: „Europa braucht klare Worte.“ Die Teilnahme an der Europawahl am 25. Mai gehöre zu unserer gemeinsamen europäischen Verantwortung.

"Werte wie Demokratie sind nicht selbstverständlich"

Schulleiter Burkhard Arnold bedankte sich für die zweite hohe europäische Auszeichnung nach dem Europastern 2007. Er lobte in diesem Zusammenhang die Lehrkräfte aller beteiligten Schulen „die den Schüleraustausch ähnlich hoch einschätzen wie wir“. Man habe viele freundschaftliche Bande geknüpft, die mit Ungarn reichten bis in die Zeit vor dem Mauerfall zurück.  "Werte wie Demokratie sind nicht selbstverständlich, sie müssen immer wieder neu erkämpft werden“, betonte Arnold. Das Themafreiheit bleibe auch heute virulent, wie man an der Entwicklung der Krim erkennen könne. „Wir haben die Aufgabe, ein intaktes Europa zu übergeben, in dem nicht das Recht des Stärkeren, sondern ein tolerantes Miteinander zählt“, so Arnold.