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Von den Bühnenbrettern in den Betrieb: "Leuchtturm" soll Schüler auf das Berufsleben vorbereiten

veröffentlicht am 06.06.2014

An der Projektpräsentation im Stadttheater nahmen neben Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger (3.v.li.) teil (v.re.): Beate Maier-Graf, Leiterin Kolping Bildungswerk MM, Helmut Lauber, Leiter Berufsberatung Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, Peter Litzka, Leiter Agentur für Arbeit, Wolfgang Dorn, Geschäftsführer Fa. Josef Hebel, Bertram Hörtensteiner, Schulamtsdirekor MM-Unterallgäu (ganz links, neben Walter Weyers). Nicht im Bild: Eva Schöll, Leiterin der Theater-AG Lindenschule, Gabriele Holzer, Rektorin Bismarckschule und Robert Hackenberg, Rektor Volksschule Amendingen. Foto: privat An der Projektpräsentation im Stadttheater nahmen neben Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger (3.v.li.) teil (v.re.): Beate Maier-Graf, Leiterin Kolping Bildungswerk MM, Helmut Lauber, Leiter Berufsberatung Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, Peter Litzka, Leiter Agentur für Arbeit, Wolfgang Dorn, Geschäftsführer Fa. Josef Hebel, Bertram Hörtensteiner, Schulamtsdirekor MM-Unterallgäu (ganz links, neben Walter Weyers). Nicht im Bild: Eva Schöll, Leiterin der Theater-AG Lindenschule, Gabriele Holzer, Rektorin Bismarckschule und Robert Hackenberg, Rektor Volksschule Amendingen. Foto: privat

Memmingen (as). "Leuchtturm" – so heißt das zweite Projekt, das die Agentur für Arbeit Memmingen-Kempten gemeinsam mit dem Kolping-Bildungswerk und dem Landestheater Schwaben initiiert hat. Neu daran ist der präventive Charakter: Anders als beim Vorgängerprojekt „auf-bruch“ geht es diesmal nicht darum, arbeitslosen Jugendlichen einen Einstieg in das Berufsleben zu ermöglichen. Die Zusammenarbeit setzt vielmehr bereits in den Schulen an.

Geplant bzw. bereits angelaufen sind ein länger- und ein kurzfristiges Projekt: An der Bismarckschule (8. Klasse) und der Volksschule Amendingen (M-Zweig 9. Klasse) findet noch vor den Sommerferien ein jeweils zweitägiger Workshop mit Schauspielern des Landestheater-Ensembles und Theaterpädagogin Claudia Schilling statt. Die Ergebnisse führen sich die Gruppen im Anschluss an den Workshop wechselseitig vor.

Auf etwa drei Monate angelegt ist die Betreuung der Theater-AG-Produktion der Lindenschule „Justin Future“ durch das Landestheater. Ohne konzeptionell einzugreifen, unterstützt Claudia Schilling den Probenprozess, Ensemblemitglieder vermitteln den Schülern mit Körper-, Stimm- und Spielübungen „besondere Kompetenzen“. Ausstatterin Sabine Manteuffel berät in punkto Bühnenbild und Kostüme. Die Entwürfe werden dann in den Werkstätten des Landestheaters produziert. Dies kommt nicht nur dem Stück zugute, die Schüler sollen vielmehr Einblick in die verschiedenen beruflichen Bereiche bekommen. Sicherlich darf man gespannt sein auf die Aufführung von „Justin Future“ am 8. Juli in der Lindenschule.

Freie Wirtschaft mit einbeziehen

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 70.000 Euro - je zur Hälfte finanziert von der Arbeitsagentur Memmingen-Kempten und dem Bayerischen Kultusministerium. Die Firma Hebel übernimmt vorerst Verantwortung in Form einer Bürgschaft, ab nächstem Jahr soll die freie Wirtschaft dann aktiv beteiligt werden - zumal hier der Nachwuchsmangel, besonders im Handwerk, beklagt wird: Derzeit kommen 230 Bewerber auf 440 offene Stellen.

"Wie drücke ich mich aus? Wie stehe ich vor einer Gruppe? Wie wirke ich auf andere?" - Damit wirklich alle Schüler vermittelt werden können, ist es sinnvoll, bereits im Vorfeld persönliche und soziale Kompetenzen wie Selbstdarstellung, Team- und Kommunikationsfähigkeit und Kritikfähigkeit zu vermitteln. Besonders Zuverlässigkeit, Durchhaltevermögen und Leistungsbereitschaft und Selbstorganisation gehören zur Grundausstattung im Berufsleben.

"Kreativität und eiserne Disziplin"

„Hier steht nicht das Theater im Mittelpunkt, sondern es geht darum, Kompetenzen zu vermitteln, die für den beruflichen Alltag von entscheidender Bedeutung sind“, betont Walter Weyers. „Jugendliche werden präventiv mit theatralen Mitteln geschult, um sie auf einen späteren Berufseinstieg vorzubereiten.“ Kreativität und persönlicher Ausdruck seien natürlich gefragt, doch es gebe auch „höchst verbindliche Regeln“ betonte Weyers. „Nicht zuletzt ist hier auch eiserne Disziplin nötig“.