Der ehemalige Drogenkurier Mario Deutschmann war er in der Amendinger
Mittelschule zu Besuch und stand Schüler/innen der 8. bis 10. Klassen und ihren Eltern Rede und Antwort.
Memmingen (dl). Am Donnerstag, 19. April, war er in der Amendinger
Mittelschule zu Besuch und stand Schülern und Schülerinnen der 8. bis 10. Klassen am
Vormittag und am Abend in einem Elternvortrag den Eltern Rede und Antwort: Der ehemalige Drogenkurier Mario Deutschmann.
Nach
einem kurzen Video über seine Biographie konnten die Schüler und Eltern Deutschmann Fragen stellen. Wie kam es dazu, dass Sie in die Drogenszene abgerutscht sind? Wie ist es, im
Gefängnis zu sein? Wie können wir unsere Schüler und Kinder vor der Drogenszene
schützen? - Diese und andere Fragen wurden sehr offen und ehrlich beantwortet.
Für Schüler und Eltern war es ein besonders eindrucksvoll, mit einem Betroffenen in Kontakt zu kommen. Es war das vierte Mal, dass Marco Deutschmann Kokain schmuggelte, als er am 11. Dezember 2006 erwischt wurde. Im Sommer 2006 wurde ihm bei der Weltmeisterschaft ein Job als Reiseleiter, angeboten. Doch es ging dabei um ein Drogengeschäft. Deutschmann flog damals nach Brasilien, um dort für eine Woche zu reisen, zurück kam er mit einem Koffer voller Drogen.
Auf französischen Boden wurde der Drogenkrier erwischt, vom Gericht wurde er insgesamt zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Die Haftstrafe hat er in verschiedenen Gefängnissen abgesessen. Was Deutschmann aus seiner Zeit im Gefängnis erzählt, klingt wie aus einem Film. „Es gibt nur zwei Möglichkeiten: fressen oder gefressen werden“, sagt er.
Doch nach dem Zusammenbruch fand er seine Motivation wieder und wurde vom Hauptschüler zum Studenten. Marco Deutschmann nutzte seine Zeit hinter Gittern, um sein Abitur nachzuholen und dann zu studieren. Heute will er anderen Menschen mit seiner Geschichte helfen.