Verena Gotzes, Stadträtin und Vorsitzende des Behindertenbeirates Memmingen, nahm an einem virtuellen Kamingespräch mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz teil. Foto: Susanne Marx
Memmingen (dl). Im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Selbst Aktiv für Selbstvertretung/Selbstbestimmung sowie für bewusste aktive Menschen mit Behinderung der SPD nahm Verena Gotzes, Stadträtin und Vorsitzende des Behindertenbeirates Memmingen, als eine von zehn Personen an einem virtuellen Kamingespräch mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz teil.
Vor dem Hintergrund, Menschen mit Behinderung auf allen politischen Ebenen Gesicht und Stimme zu verleihen, hat die Arbeitsgemeinschaft Vertreterinnen und Vertreter unterschiedlicher Behindertenverbände zum Austausch eingeladen.
Olaf Scholz war sichtlich beeindruckt vom Spektrum behinderter Menschen, die mit ihm das Gespräch suchten. Er erläuterte die Kernpunkte sozialdemokratischer Politik. Hier verwies er auf besondere behindertenpolitische Vorhaben einer von ihm geführten Bundesregierung. Dies seien die Verbesserung im Arbeitsleben, die Stärkung gemeinsamer Wohn- und Lebensformen sowie die Förderung von Breiten- und Leistungssport. Barrierefreiheit, leichte Sprache, aber auch behindertengerechte Informations- und Kommunikationsformen seien Schwerpunkt seiner Politik, berichtete Olaf Scholz in seinem Eingangsstatement. Die anwesenden VertreterInnen aus Verbänden und Selbsthilfegruppen brachten ihre jeweils spezifischen Punkte ein. Sie unterstrichen jedoch für sich die jeweilige Bedeutung der direkten Selbstvertretung und den Anspruch auf politische Mitbestimmung.
Zusammenhalt der Selbsthilfe und die Tatkraft unterstrich Verena Gotzes vom Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter (BSK) mit Hinweis auf Arbeits-, Wohn- und Freizeitprojekte des BSK. Sie lud Olaf Scholz zu den bundesweit bekannten „Krautheimer Gesprächen“ ein. Eine Möglichkeit, Selbstvertretung zu leben, aber auch erlebbar zu machen.
Olaf Scholz zeigte sich von dem Spektrum der teilnehmenden behinderten Menschen positiv beeindruckt, das hier in einem offenen Dialog mit ihm trat. Personen mit Lernschwierigkeiten, blinde Menschen, RollstuhlfahrerInnen und weitere körperbehinderte Personen vermittelten Olaf Scholz ein vielfältiges Bild der politischen Kompetenz behinderter Menschen. In seinen beiden Antwortblöcken sprach er die besondere Förderung des Leistungssports an, sowie die Stärkung der Informationstechnologien für blinde Menschen und Menschen mit anderen Sinnesbeeinträchtigungen. Die Stärkung von leichter Sprache, sowie Kommunikationshilfen sind Teil sozialdemokratischer Problematik und konkreten Handelns und müssen für alle Gesellschaftsbereiche gelten. „Vertraute Kamingespräche wie diese sind für mich außerordentlich dienlich. Dies wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir uns zusammensetzen“, sagte Olaf Scholz und kündigte eine Fortführung dieses Dialogs an.