Altenpfleger und Hilfskräfte sind nah am Menschen und gestalten den letzten Lebensabschnitt mit. Foto: pixabay/geralt
(sg). Mit dem demographischen Wandel wird die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten Jahren immer stärker ansteigen. Berufseinsteiger haben also bessere Aussichten denn je, dennoch stehen Ausbildungen in der Altenpflege bei Jugendlichen nicht gerade hoch im Kurs. Dabei sind Berufe in der Pflege facettenreich und bieten Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten bis hin zum Studium.
Im Grunde seien sie Pfleger, Psychologen, Familienersatz, Frisör, Masseur, Nagelpfleger und Ersthelfer in einem, so Kirsten Reyher, Pflegefachkraft im Lebenszentrum Ottobeuren. Pflegefachkräfte (Altenpfleger sowie Gesundheits- und Krankenpfleger) arbeiten in stationären Einrichtungen oder im ambulanten Dienst. Sie sind dort für Aufgaben wie Körperpflege, Ankleiden, medizinische Behandlungen sowie für die Kommunikation mit Ärzten und Angehörigen zuständig. Unterstützt werden sie bei allen nicht medizinischen Aufgaben von Pflegehilfskräften, die ohne besondere fachliche Qualifikation in der Pflege arbeiten.
Nah am Menschen
Der Beruf sei sehr vielseitig, kein Tag sei wie der andere, berichtet Maria Witzig, Leitung vom ambulanten Dienst des Lebenszentrums Ottobeuren. Sie hat zuvor im Büro gearbeitet. In der Pflege lerne sie viel für’s Leben und für sich. Nah am Menschen zu sein und die Welt von außen ins Wohnzimmer zu bringen, sei für sie eine sinnvolle Aufgabe. Bei ihrer Arbeit könne sie etwas zurückgeben und den letzten Lebensabschnitt für Menschen schön gestalten, das motiviert Emma Ehner in der stationären Pflege im Lebenszentrum.
Den Alltag gestalten
Alltagsbegleiter sind für die soziale Betreuung zuständig und bieten in den Einrichtungen vielseitige Beschäftigungsangebote an, quasi die Hobbys der Bewohner. „Wir sind für die Seele da“, so Anne Geidel von der sozialen Betreuung im Lebenszentrum Ottobeuren. Sie ist mit einem zweimonatigen Lehrgang quer in den Beruf eingestiegen. Das Angebot im Lebenszentrum reicht von Einzelgesprächen über gemeinsames Zeitunglesen, Singen, Bingo bis Gymnastik und umfasst etwa zweieinhalb Stunden täglich.
Karriere in der Pflege
Voraussetzungen für die Grundausbildung ist die Mittlere Reife sowie eine gesundheitliche Eignung. Doch auch Schüler mit einem Hauptschulabschluss können nach einer Pflegehelfer- bzw. Pflegeassistenzausbildung die Grundausbildung beginnen. Brutto verdienen Pflegefachkräfte im Monat etwa 2.500 bis 3.000 Euro.
Wer will, kann später auf der Karriereleiter noch weiter hochklettern. So sind fachliche Spezialisierungen möglich, erweitern die Kompetenzen und Aufgaben und erhöhen das Gehalt. Schließlich braucht jede Pflegeeinrichtung Führungskräfte. Mit der Grundausbildung sowie mindestens zwei Jahren Berufserfahrung ist beispielsweise eine Weiterbildung zur Stationsleitung und nach weiteren zwei Jahren Berufserfahrung mit Leitungsfunktion auch der Sprung zum Pflegedienstleiter der gesamten Einrichtung möglich. Auch ein berufsbegleitendes Studium im Pflegemanagement ist möglich, um sich nach langjähriger Berufserfahrung für Führungspositionen zu qualifizieren.