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"Verzicht auf Rache und Vergeltung..." - 65 Jahre Landsmannschaften in Memmingen

veröffentlicht am 03.06.2013

Der BdV-Kreisvorsitzender Armin M. Brandt. Foto: jmg

Memmingen (jmg). Der Bund der Vertriebenen (BdV) feiert in diesen Tagen "65 Jahre Landsmannschaften in Memmingen (1948 - 2013)". Dafür haben sich nun Heimatvertriebene in der Memminger Rathaushalle versammelt.

In seinem Festvortrag erinnerte BdV-Kreisvorsitzender Armin M. Brandt an die schwierigen Zeiten der Vertreibung, als Folge des verlorenen Krieges, bis hin zur Entstehungsgeschichte des BdV. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger würdigte in seinem Grußwort insbesondere die gelungene Integrationsleitung der etwa13.000 Vertriebenen,  die in Memmingen eine neue Heimat gefunden haben.

Für die große Integrationsleistung, zu der die Landsmannschaften wesentlich mit beigetragen haben, dankte auch Landtagsabgeordneter Josef Miller und fügte an: "Ohne sie wären wir nicht das starke Bayern, das wir heute sind. Sie haben darüber hinaus Vorbildliches für die Einigung Europas geleistet und sind beispielgebend für die Völker geworden.“

Beneš-Dekrete werden weiter abgelehnt

Miller ergänzte, dass die sogenannten „Beneš-Dekrete“ nach wie vor konsequent abgelehnt würden. Diese Dektrete gehörten nicht zu Europa. „Die Zeit ist überreif, dass sich die Tschechische Republik davon lossagt", so Miller weiter. Er zitierte auch den Tschechischen Ministerpräsidenten Necas, der bei seinem kürzlichen Besuch in München sagte: "Wir bedauern, dass die Vertreibung und zwangsweise Aussiedlung der Sudentdeutschen nach Kriegssende aus der ehemaligen Tschechoslowakei durch die Enteignung und Ausbürgerung unzähligen Menschen viel Leid und Unrecht angetan wurde".

 18 Millionen verloren ihre Heimat

"Bis zu 18 Millionen Deutsche mussten ihre Heimat - von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, von der Wolga bis zur Adria.  Über drei Millionen Deutsche verloren auf der Flucht und durch Vertreibung ihr Leben", referierte der BdV-Kreisvorsitzender Armin M. Brandt. In der neuen Heimat schloss man sich aber schon bald zusammen, um die soziale Not, die Isolation in der Fremde und den Verlust des Heimatgefühls zu lindern. Bald wurden einzelne landsmannschaftliche Vereine gegründet, die sich später im Bund der Vertriebenen vereinigten. Am neunten April 1949 erfolgte schließlich der Zusammenschluss der auf Länderebene organisierten Interessenpolitischen Vertriebenen-Verbände zum "Zentralverband der vertriebenen Deutschen". 'Der Verzicht auf Rache und Vergeltung', wie in der Vertrieben-Charta festgelegt, ist weiter gültig und oberstes Gebot.