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"Vertrauen gewinnen und erhalten" - Vereidigung von Oberbürgermeister Markus Kennerknecht

veröffentlicht am 21.11.2016
Amtseid Kennerknecht

Oberbürgermeister Markus Kennerknecht, umringt von seiner Familie (Ehefrau Angela mit den beiden Töchtern Julia und Isabel), beim Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. Flankiert wird er von Bürgermeisterin Margareta Böckh und Bürgermeister Werner Häring. Fotos: Radeck

Memmingen (as). Anlässlich der Amtseinführung und Vereidigung von Oberbürgermeister Markus Kennerknecht haben Bürgermeisterin Margareta Böckh und Bürgermeister Werner Häring zur festlichen Sondersitzung des Memminger Stadtrates in den großen Sitzungssaal des Rathauses geladen. Der Sitzung ging eine ökumenische Andacht in der St. Johann Baptist Kirche voraus.

Auf den Tag genau 36 Jahre ist es her, dass Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger auf das Amt des Memminger Oberbürgermeisters verpflichtet wurde. Jetzt übergab er die schwere, goldene Amtskette an seinen Nachfolger Markus Kennerknecht.

„Dieser Weg wird kein leichter sein“, zitierte Bürgermeisterin Margaretha Böck in ihrer Ansprache den Sänger Xavier Naidoo. „Auch in Memmingen stehen wir vor politischen Herausforderungen, die uns viel abverlangen werden“, so die zweite Rathauschefin, die dem neuen Oberbürgermeister eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit anbot. Als Kommunalpolitiker stehe man unter ständiger Kontrolle und Beurteilung der Bürger, erinnerte Böckh. Das Gemeinwohl definierte sie als „Spannungsfeld verschiedener Einzelinteressen“, die nach den Maßgaben von Realismus und Vernunft ständig austariert werden müssten. „Die unterschiedlichen Interessenlagen werden spätestens bei Haushaltsberatungen deutlich“, gab sie dem neuen Amtsinhaber mit auf den Weg. „Wir im Rathaus sind dafür verantwortlich, dass es sich in Memmingen gut leben und arbeiten lässt.“

Vereidigung und Übergabe der Amtskette

Amtseid Kennerknecht

Der frisch gebackene Amtsinhaber Markus Kennerknecht wird von Stadtrat Helmut Börner vereidigt.

Festliches Kernstück der Veranstaltung war die Vereidigung Markus Kennerknechts durch Helmut Börner als lebensältestes Stadtratsmitglied. Nach dem Schwur auf die deutsche und die bayerische Verfassung schmückte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger seinen Nachfolger mit der goldenen Amtskette von 1855 „als äußeres Zeichen und Symbol der Würde und Verantwortung des Amtes“.

Humorige Worte zum Amtsantritt sprach, traditionsgemäß, das dienstälteste Mitglied des Stadtrates, MdL a.D. Herbert Müller, der nach Dr. Johannes Bauer (1968 bis 1980) und Dr. Ivo Holzinger nun bereits mit dem dritten Oberbürgermeister zusammenarbeitet. „Es gab also tatsächlich eine Zeit vor Dr. Holzinger“, scherzte er und hob wichtige Entscheidungen aus dessen Amtszeit hervor wie den Ausbau des Autobahnkreuzes A 96/A 7. Politik definierte Müller als „redliches Handwerk das klarer demokratischer Gesinnung bedarf“.

"Männer, die die Zukunft rocken"

Und damit auch die Interaktion mit dem Publikum nicht zu kurz kommt, bat Müller seine männlichen Zuhörer, ihr Hosenbeine zehn Zentimeter anzuheben. Die Übung diente einem Sockencheck in Anspielung auf Kennerknechts selbstkritische Bemerkung über seinen diesbezüglichen Geschmack bei der Podiumsdiskussion in der Stadthalle. „Männer, die die Zukunft rocken, tragen meist besondere Socken“, reimte Müller zur Freude der Festgäste.

So sah sich Markus Kennerknecht eingangs seiner Ansprache genötigt, zu erklären, dass es sich bei dem farbenfroh gemusterten Beinkleid um Glücksbringer handele. Und gab gleich anschließend seiner Freude darüber Ausdruck, dass Frau und Töchter ihn begleiteten, obwohl Margret Holzinger so viel offizielles Mitgefühl dafür ausgesprochen wurde, dass sie 36 Jahre lang weitestgehend ohne ihren Mann auskommen musste.

"Großen Respekt vor dem Amt"

Dann wurde Kennerknecht ernst und betonte, dass er großen Respekt vor dem Amt und den Aufgaben habe und sich gleichermaßen über das Zutrauen der Bürger freue, für das er sich noch einmal bedankte. Dies sei ihm „Motivation und Ansporn, das Vertrauen zu gewinnen und zu erhalten“, so Kennerknecht.

Als Oberbürgermeister verstehe er sich als Bindeglied zwischen Verwaltung und Stadtrat, definierte Markus Kennerknecht seine neue Rolle. Als „Mann vom Bau und als Brückenbauer“ wolle er das Beste der Stadt suchen. Dies sei eine gemeinsame Aufgabe, bei der parteipolitische Grenzen überwunden und - ein Zeichen gelebter Demokratie - Kompromisse gesucht werden müssten. Kennerknecht betonte, dass nicht das Ansehen des Amtes, sondern "Pflichterfüllung und der Einsatz für das Gemeinwohl" für ihn im Vordergrund stünden. Auf die oft geäußerte Frage, wie es sich anfühle, in so große Fußstapfen zu treten, antwortete er. „Wer in den Fußstapfen eines anderen wandelt, hinterlässt keine eigenen“.

Als ein wichtiges Element seiner Politik nannte er die Gleichbehandlung aller Bürger und die Teilhabe am sozialen Leben. Er dankte Dr. Ivo Holzinger für das Vermächtnis eines „liberalen, freiheitlichen und offenen Memmingen“, das es zu erhalten und für die Zukunft weiter zu entwickeln gälte. „Wir können sofort loslegen“, fügte er tatendurstig hinzu.

Unser Vorschaubild zeigt Alt-Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger bei Übergabe der Amtskette an seinen Nachfolger.