Martin Sambale, Geschäftsführer von eza!-Allgäu hielt den Vortrag „Studie Wärmepotenzial Schwaben – Basis für die kommunale Wärmeplanung“. Foto: LEW / Thorsten Franzisi
Memmingen (sg). Bayern hat sich bekanntlich das Ziel gesetzt bis 2040 klimaneutral zu werden. Doch wie sehen Energiesysteme in Zukunft aus? Für gemeinsame Lösungen bringt der LEW-Energie Club nun Vertreter aus Wirtschaft und Politik mit interessierten Menschen aus der Region zusammen. Bei der gut besuchten Premiere im e-con ArenaPark standen die kommunale Wärmeplanung, Hochwasserschutz und E-Mobilität im Fokus.
Der LEW Energie Club folgt auf den LEW eClub, der in den letzten acht Jahren aufgebaut wurde. Der e-con Arena Park als Sport- und Eventlocation mit höchstem Energiestandard bot den passenden Rahmen für die Premiere mit rund 130 interessierten Gästen.
Heizen der Zukunft
Zur kommunalen Wärmeplanung, welche die Gemeinden derzeit aufstellen müssen, referierte Martin Sambale, Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu (eza!). „Wenn wir das Thema Klimaschutz vernachlässigen, werden wir darunter leiden“, machte er deutlich. Noch werde in Deutschland zu 50 Prozent mit Gas und zu 25 Prozent mit Öl geheizt, lediglich zu 15 Prozent mit erneuerbaren Energien. In Zukunft bietet Umweltwärme das größte Potenzial, wie Sambale mit umfassenden Statistiken und Studien darlegte. Die technischen Möglichkeiten dafür gebe es bereits, betonte er.
Hochwasserschutz
Anfang Juni dieses Jahres haben wir in der Region mit Starkregen und Hochwasser ein Extremwetterereignis hautnah erlebt. Daneben gab es in den letzten Jahren auch Sommer mit dem anderen Extrem: Trockenheit. Und das betrifft ganz Europa. „Wir müssen akzeptieren, dass das immer öfter passiert und uns möglichst gut vorbereiten“, erklärte Moderator Matthias Grohe, Geschäftsführer des Instituts Neue Mobilität (LEW). „Große Wasserkraftwerke bilden eine zentrale Säule des Hochwasserschutzes in bayerisch Schwaben“, machte Walter Albrecht, Leiter Kommunalmanagement (LEW), deutlich. Auf Großschadenslagen müssen wir uns die nächsten Jahre vermehrt einstellen, so auch Albrecht. Er setze sich daher für eine bessere Vernetzung mit den Landratsämtern in der Region ein. Zudem sollten regelmäßig gemeinsame Krisen- und Rettungsübungen durchgeführt werden. Denn im Notfall müssen eine Vielzahl von Akteuren gut kooperieren. Außerdem sei der Einsatz von Technik nicht zu vernachlässigen, die im Krisenfall gut unterstützen könne, betonte Albrecht.
Auto als mobiler Speicher
Tobias Sirch, Geschäftsführer vom Autohaus Sirch, präsentierte den neuen Renault R5 mit Bidirektionalitäts-Funktion, der vor dem e-con ArenaPark neben anderen Modellen auch ausgestellt war. Dieser sei ein wahrer „Game Changer“, so Sirch - denn er ist zugleich ein „mobiler Speicher“ für die Stromversorgung im Eigenheim.