
Memmingen/Benningen (sfü). Die ordentliche Mitgliederversammlung des ver.di Ortsvereins Memmingen/Unterallgäu verlief auch heuer außerordentlich harmonisch. Neben den Berichten um die Gewerkschaftsarbeit stand in der Benninger Festhalle auch das langjährige Engagement vieler Mitglieder im Fokus.
„Gewerkschaftsarbeit ist wichtig. Denn den Erfolg einer Region machen nicht nur gute Unternehmen, sondern auch gute Arbeitnehmer aus“, erklärte Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger in seiner Begrüßungsrede. Martin Wechsel, stellvertretender Bürgermeister Benningens, zeigte sich anhand der langjährigen Mitgliedschaft der Jubilare tief beeindruckt. „Wenn ich sehe, dass manche hier seit 70 Jahren aktiv mitarbeiten, dann bekomme ich eine Gänsehaut“.
Vorsitzende Sabine Krüger und Bezirksgeschäftsführer Werner Röll informierten die Anwesenden über vergangene und geplante Aktionen des Ortsvereins. So sei die Kampagne „Wasser ist ein Menschenrecht“, gegen die Privatisierung des Wassers, an der sich ver.di maßgebend beteiligt hatte, als Erfolg zu verbuchen. Entsprechende Gesetzesvorlagen gegen eine unternehmerische Vereinnahmung dieses Grundlebensmittels, konnten im EU-Parlament auf den Weg gebracht werden.
Auch der eingeführte Mindestlohn sei auf die hartnäckige Überzeugungsarbeit der Gewerkschaft zurückzuführen. Doch Werner Röll betonte, dass dies nur ein Etappenziel gewesen sei. „Der Mindestlohn hat die Situation vieler verbessert, die für weit weniger als die nun gesetzlichen 8,50 in der Stunde gearbeitet haben. Trotzdem sind immer noch viele Menschen, insbesondere Frauen, von prekärer Arbeit betroffen. Hier muss man logisch und nicht ideologisch denken: Wer die Kaufkraft stärkt, der stärkt auch die Wirtschaft.“
Daher möchte sich ver.di weiter für eine Anhebung des Mindestlohns und gegen befristetet Arbeitsverträge einsetzen. Abschließend wurden die Jubilare geehrt, Albin Koessler kann dabei auf eine Mitgliedschaft von beeindruckenden 70 Jahren zurückblicken.