Bei der Vertragsunterzeichnung (v.l., vorne): Gabriele Holzer, Rektorin Bismarckschule; Hauke Höhn, Bereichsleiter Tiefbau neben Hebel-Geschäftsführer Wolfgang Dorn; Dr. Roderich Buhlheller, Schulleiter Sebastian Kneipp Mittelschule. Hintere Reihe: Anja Heusel, IHK Schwaben; OB Dr. Ivo Holzinger; Markus Anselment, stellv. Hauptgeschäftsführer IHK Schwaben; Landrat Hans-Joachim Weirather und Bernd Kerler, Bürgermeister Bad Grönenbach. Foto: Sonnleitner
Memmingen (as). Nun ist es amtlich: Im Rahmen einer offiziellen Feierstunde in einer Fertigungshalle des Memminger Bauunternehmens in der Riedbachstraße beurkundete der Geschäftsführer der Josef Hebel GmbH & Co. Wolfgang Dorn die Partnerschaften mit der Bismarckschule Memmingen und der Sebastian-Kneipp-Mittelschule, Bad Grönenbach. Die Schulpartnerschaften stehen unter der Schirmherrschaft der IHK Schwaben.
Durch die Zusammenarbeit von Schule und Unternehmen soll es den Schüler/innen ermöglicht werden, einen Einblick in verschiedene Bauberufe zu bekommen. Und das ganz handfest und praxisnah: Bei Bauprojekten für den Schulhof sind die Schüler aktiv beteiligt an Planung, Entwurf und Kostenkalkulation bis hin zum Pflastern. Außerdem stehen u.a. Baustellen-Exkursionen und Besichtigungen von Fertigungsanlagen auf dem Programm. Bewährt hat sich dieser Ansatz bereits in der Bismarckschule, wo vor vier Jahren der Pausenhof umgestaltet wurde. In Bad Grönenbach ist nun ein Freisitz auf dem Pausenhof in Planung.
Dass nicht nur die Schulen von der Partnerschaft profitieren, sondern auch die fachkräftesuchenden Unternehmen, betonte Wolfgang Dorn in seiner Ansprache an die Festgäste. Zudem hätten sich die Berufsbilder geändert: "Hilfsarbeiter werden auch auf dem Bau nicht mehr gebraucht." Das Unternehmen legt viel Wert auf den Ausbildungsbereich, von 430 Mitarbeitern sind zehn Prozent Azubis. "Bei Eignung im gewerblichen Bereich werden alle Azubis übernommen", verkündete der Geschäftsführer.
Bismarck-Schul-Rektorin Gabriele Holzer freute sich über die Vertiefung der "langjährigen vertrauensvollen Zusammenarbeit" mit der Firma Hebel. Solche Kooperationen seien ein wichtiger Beitrag zur Bewältigung anstehender gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Herausforderungen. "Die Bismarckschule wird Vertretern der heimischen Wirtschaft auch weiterhin die Tür öffnen", so Holzer.
"Dies ist kein kurzes Strohfeuer, sondern eine dauerhafte Partnerschaft", versicherte Landrat Hans-Joachim Weirather dem Schulleiter der Sebastian Kneipp Mittelschule Dr. Roderich Buhlheller, der sich um die Nachhaltigkeit des Projekts besorgt zeigte. „Das Baugewerbe ist dringend angewiesen auf qualifizierte Fachkräfte, um in unserer Region erfolgreich operieren zu können“, so der Landrat. “Jeder, der die Schlüsselvoraussetzungen mitbringt, hat Aussicht auf einen guten Arbeitsplatz.“ Das Baugewerbe biete “tolle Berufe mit Qualität, die auch Spaß machen können."
Auch Bernd Kerler, Bürgermeister von Bad Grönenbach, sprach von einer "echten Win-win-Situation". Dass den Schülern früh Berufsinhalte nahe gebracht werden, erleichtere ihnen eine wichtige Lebensentscheidung. Er erinnerte an die Möglichkeiten der Weiterqualifizierung, betonte jedoch, dass gute Facharbeiter dringend gebraucht würden: "Wir wollen alle auf den besten Straßen fahren und brauchen darum dringend Menschen, die sie bauen."
Die IHK habe bereits die 100. Schulpartnerschaft im Bezirk Schwaben gefeiert, berichtete Markus Anselment, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Schwaben. Es handele sich bei den Schulpartnerschaften, welche die IHK im Rahmen der Kampagne "Lehre macht Karriere" begleitet, keineswegs um Patenschaften sondern um Begegnungen auf Augenhöhe, betonte er. In Zukunft wolle man sich auch mit weiteren Schulen und Unternehmen austauschen. Ziel der IHK sei es, 60 Prozent der bayerischen Schulen durch Unternehmenspartnerschaften mit der Wirtschaft zu vernetzen.
Ansprechpartnerin für Schulen und Unternehmen bei der IHK Schwaben ist Anja Heusel, Telefon 0831/ 57586-15.