Memmingen (dl). Die zweite Premiere der neuen Spielzeit am Landestheaer Schaben ist Christoph
Nußbaumeders Drama "Margarete Maultasch", das am Freitag 5. Oktober, um 20 Uhr in einer Uraufführung, inszeniert von Intendantin Dr. Kathrin Mädler, im Großen Haus gezeigt wird.
Vom belächelten Mädchen zur respektierten Machtpolitikerin - Margarete Maultasch (Claudia Frost), Landesfürstin von Tirol im 14. Jahrhundert, war eine frühe Angela Merkel. Und schon damals muss sie als einflussreiche Frau gegen männliche Bevormundung, die eigenen Minderwertigkeitsgefühle und sexistische Rollenklischees ankämpfen.
Liebes-Avancen und politische Übergriffe
In unruhigen Zeiten wird die pubertierende Margarete gegen ihren Willen verheiratet und auf die politische Bühne gestellt. Dort findet sie erst langsam ihren Platz, unterstützt von einem aufklärerischen jüdischen Berater, gefährdet durch die Intrigen machthungriger Männer. Die schöne junge Frau muss sich gegen unerwünschte Liebes-Avancen ebenso wehren, wie gegen politische Übergriffe. Die eigenen Lebenswünsche und Sehnsüchte haben wenig Platz. Schließlich aber gewinnt Margarete an Machtbewusstsein und führt ihr Land zu wirtschaftlicher und kultureller Blüte. Bis die Pest hereinbricht und alles zerstört...
Der Dramatiker Christoph
Nußbaumeder ist bekannt für seine modernen Volkstheaterstücke, die sich mit
unserer sozialen Realität höchst eigenwillig und kritisch auseinandersetzen.
Seine Figuren sind psychologisch fein gezeichnet, seine Dialoge spannungsreich
und lebensnah. In "Margarete
Maultasch" hat er eine mittelalterliche Herrscherin
zur absolut heutigen Hauptfigur eines fast klassisch anmutenden historischen
Dramas gemacht.
Die raffinierte Mischung aus Frauenbiographie, Politthriller und Volkstheater lässt ebenso an Shakespeares Königsdramen denken, wie an Polit-Analysen à la „House of Cards“ und „Game of Thrones“.
Weitere Aufführungen am 7. Oktober, 3. November, 12. und 20. Februar 2019 und 7. März.