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Fußball

Unerwartete Gelder bringen Überschuß

FCM präsentiert solide Zahlen und Fakten in unruhigen Zeiten

veröffentlicht am 03.12.2020
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Der 1. Vorstand Armin Buchmann präsentiert trotz der Krise positive Zahlen beim FC Memmingen. Archivfoto: DL/Radeck

Memmingen (dl/rad). Der Fußballclub Memmingen hat trotz der pandemiebedingten Umstände für das abgelaufenen Geschäftsjahr einen ordentlichen Gewinn ausweisen können. Der Überschuss fließt wie in den Jahren zuvor in die Rücklagen.

„Durch dieses erfreuliche Ergebnis können wir dem weiteren Verlauf der Pandemie, deren Auswirkungen auf den Sportbetrieb und der Zukunft beruhigter entgegensehen“, sagt Präsident Armin Buchmann über die Bilanz zum Stichtag 30. Juni 2020. Weil die Mitgliederversammlung wegen der aktuellen Beschränkungen derzeit nicht durchgeführt werden kann, macht der Verein erste Zahlen auf diesem Weg öffentlich.

Unerwartete Zuschüsse und Erlöse

Gutes Wirtschaften in der Vergangenheit, in der Krise getroffene Sparmaßnahmen, Solidarität von Sponsoren, Mitgliedern und Fans sowie Hilfen von Proficlubs und des Freistaats Bayern sorgten für den so nicht erwarteten Überschuss von über 46.000 Euro. Der kam vor allem aber auch aufgrund unerwarteter Transfererlöse zustande.

Mit bedingungslosem Verzicht, vorbehaltlosen und uneingeschränkten Hilfeleistungen, solidarischen Zuwendungen und außergewöhnlich loyalen Geschäftsgebaren sei es geglückt, in solch schwierigen Zeiten wirtschaftlich erfolgreich bestehen zu können, heißt es aus dem FCM-Präsidium.

Mit der ersten staatlich verordneten Einstellung des Trainings- und wurden ab Mitte März zunächst alle Lohn- und Ehrenamtsvergütungen auf null gefahren. Nur was zwingend notwendig war, wurde weiterbetrieben und bezahlt. Für Buchmann und seine Vorstandskollegen war dies der Grundstock zur nachhaltigen Vereinsabsicherung.

Geldgeber legen nach

Wie diese gravierenden Maßnahmen mitgetragen wurden und auch jetzt in der erneuten Spielpause werden, sei außerordentlich beeindruckend. Bis heute ist auch kein einziger Regressfall von Anhängern und Werbepartnern für den bislang nur zum Teil erfüllten Spielbetrieb zu verzeichnen. Im Gegenteil: Nicht wenige Geldgelber haben nachgelegt, um den Spielbetrieb bis kommenden Sommer zu gewährleisten. „Dies zeugt von einer besonderen sozialen Verbindung von Verein, Fans und Sponsoren“, ist Buchmann für die überaus solidarische Unterstützung dankbar.

Ein weiterer wichtiger Baustein war und bleibt das abgesagte Pokalspiel gegen den TSV 1860 München. Hier gab es nur wenige Rückforderungen und so sorgten Dreiviertel der Einnahmen aus dem Ticketverkauf und Spieltags-Sponsoring für Liquidität in schwieriger Zeit. Die Münchner „Löwen“ haben als Ersatz ein Solidaritätsspiel zugesichert, wenn die Memminger Arena wieder gefüllt werden darf. Die behaltenen Karten können hier dann eingelöst werden und die Fußballanhänger erhalten dann ihre entsprechende Gegenleistung.

20.000 Euro-Spende für den gemeinnützigen Betrieb

Die Spende des FC Bayern Hilfe e.V. über 20.000 Euro aus nicht zurückgeforderten Ticketverkäufen der Fans beim Münchner Renommierclub war eine mehr als großzügige Geste an die Regionalliga-Vereine. Eine Spende, die übrigens nur in den gemeinnützigen Bereich des Clubs und nicht in den Geschäftsbetrieb, also Gehaltszahlungen o.ä. an Spieler, fließen darf. Auch eine Bonuszahlung des FC Bayern für erfüllte Pflichtspieleinsätze für den im Winter 2019 nach München gewechselten Jannik Rochelt sorgten für eine weitere Finanzspritze. Ebenso spülte der Wechsel von Ex-FCM-Spieler Stefan Schimmer im Sommer 2019 von Unterhaching zum Zweitligisten FC Heidenheim überraschend ein bisschen Geld in die FCM-Kasse. Hachings Präsident Manni Schwabl beteiligte die Memminger mit einer freiwilligen Spende am Transfererlös, wie Buchmann berichtet: „Ein absolut unüblicher und hochanständiger Akt, der im Fußball nur noch selten vorkommt“.

Zwar kamen Buchmann & Co. im vergangenen Geschäftsjahr nicht an Entschädigungs-Fördertöpfe heran, wie sie für die Wirtschaft oder Profivereine geschnürt wurden, aber Verdoppelung der Übungsleiterpauschale durch den Freistaat Bayern wirkte sich beim FCM als Ausbildungsverein gravierend aus.

Bau des Multifunktionsgebäude mit soliden Zahlen untermauern

Nachdem die Corona-Lage und die Auswirkungen alle im Frühjahr unvermittelt getroffen hatte, konnten danach laut dem FCM-Boss vorausschauende Planungen gemacht werden, die mögliche und jetzt auch wieder eingetroffene Unwägbarkeiten berücksichtigen. Zum Beispiel, dass Vergütungen für Trainer und Spieler nur laufen, wenn trainiert und gespielt wird. Und so traut sich Buchmann die Aussage zu, dass der Verein auch das bis zum 30. Juni 2021 laufende Geschäftsjahr mit schwarzen Zahlen abschließen kann. Deshalb wurde auch das Millionenprojekt mit dem geplanten Multifunktionsgebäude in den vergangenen Monaten entscheidend weiter vorangetrieben