Mitglieder des Behindertenbeirats feierten mit Stadtspitze und zahlreichen Gästen 30-jähriges Bestehen. Foto: Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl). Vor kurzem feierten die Mitglieder des Behindertenbeirats gemeinsam mit der Stadtspitze und zahlreichen Gästen 30-jähriges Jubiläum bei einem Festakt im Kreuzherrnsaal Memmingen.
Auch Alt-Oberbürgermeister und Ehrenbürger Dr. Ivo Holzinger nahm am Festakt teil und fand lobende Worte: „Als wir Anfang der 90-er Jahre den Beirat ins Leben gerufen haben, war unser Ziel, Barrieren in Memmingen zu entfernen. Einiges konnte bereits verbessert werden. Dafür und für den beharrlichen Einsatz danke ich allen Beiratsmitgliedern.“
Mehr Barrierefreiheit erreicht
Mitglieder des Behindertenbeirats ließen die letzten 30 Jahre Revue passieren und stellten den Gästen die bedeutendsten Errungenschaften im Bereich der Barrierefreiheit in Memmingen vor: So wurden beispielsweise auf Betreiben des Behindertenbeirats 1998 in der Innenstadt und dem Antonierhaus barrierefreie Toiletten geschaffen und 2000 alle Bahnsteige durch Rampen und Aufzüge erreichbar umgestaltet. Seit über drei Jahrzehnten veranstaltet der Behindertenbeirat zudem jährlich das „Straßenfest für Menschen mit und ohne Behinderung“.
Was es bedeutet im Rollstuhl zu sitzen – Impulsvortrag
Vortragsredner Moritz Brückner schilderte dem Publikum in seinem Impulsvortrag eindrücklich seinen Surfunfall, den er mit 19 Jahren in Chile erlitt und seitdem querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt. „Der Bruchteil einer Sekunde hat alles verändert und mein Leben total auf den Kopf gestellt“, erklärte der heute 23-Jährige. „Es hat sich alles geändert und nur mit Hilfe meiner Familie, Freunden, Therapeuten und Ärzten konnte ich mich im Alltag wieder zurechtfinden.“ Er hat es sich zur Aufgabe gemacht Menschen nahe zu bringen, was es bedeutet, im Rollstuhl zu sitzen. Damit möchte er Hemmschwellen beseitigen und die Integration von Rollstuhlfahrern vorantreiben.