Therapiehündin Freyja kommt alle zwei Wochen auf die Palliativstation und lässt Krankheit, Schmerzen und Trauer für einige Zeit vergessen. Foto: Rudolf/Klinikum Memmingen
Memmingen (dl). Wenn Therapiehündin Freyja die Palliativstation des Klinikums Memmingen betritt, treten bei den Patienten Schmerzen, Unruhe, Angst und Trauer in den Hintergrund. Durch ihr weiches Fell, ihre Ehrlichkeit und Unvoreingenommenheit schafft Freyja es, auch den Schwerstkranken Freude, Ruhe und Trost zu schenken.
Alle zwei Wochen besucht Freyja die Station im zweiten Stock des Klinikums, wo unheilbar kranke Menschen liegen. Begleitet wird die Australian-Shepherd-Hündin von ihrem Frauchen Petra Kühndahl. Die 55-Jährige ist Diplom-Sozialpädagogin und hat sich auf tiergestützte Therapiemethoden spezialisiert.
„Wir wollen Nähe herstellen, den Erkrankten Freude bringen sowie Abwechslung und Ablenkung im Krankenhausalltag sein“, so Kühndahl. Zu Beginn jedes Besuches erkundigt sie sich, welcher Patient Hundebesuch empfangen möchte. „Wir besprechen dann die ganz persönlichen Wünsche des Erkrankten“, erklärt Stationsleiterin Ines Rudolf. Denn während die einen gerne im Rollstuhl sitzen und Freyja mit Hundespielzeug unterhalten, ziehen es andere vor, im Bett zu bleiben und die wohltuende Ruhe der Hündin zu spüren. Dabei wird für Freyja ein eigenes Bett ins Zimmer geschoben und ganz nah ans Patientenbett gerückt.
Die Krankheit kurz vergessen
„Für unsere Patientinnen und Patienten sind das unbezahlbare Momente in einer Zeit, die für sie schwer zu ertragen ist“, schildert Rudolf. „Die Krankheit tritt in den Hintergrund. Schmerzen und Trauer werden gelindert oder sogar besiegt.“
Es werde dabei natürlich streng auf die Hygienevorschriften geachtet – zum Schutz von Mensch und Tier. Nach jedem Hundebesuch werden zudem Decken entfernt sowie Hände und Materialien desinfiziert.
Innovative Wege
Das Klinikum Memmingen ist eines von wenigen Krankenhäusern in Bayern, das diese spezielle Therapie umsetzt. Finanziert wird das Projekt ausschließlich über Spendengelder, da es nicht von den Krankenkassen bezahlt wird.