Die Vorsitzende des Kinderschutzbundes Margareta Böckh. Fotos: Alexandra Wehr/ Pressestelle Stadt Memmingen
Memmingen (dl). „Familien müssen bei ihrer schwierigen Aufgabe der Erziehung Hilfe und Zuspruch erfahren und dürfen bei einer Überforderung nicht allein gelassen werden“, beschrieb Bürgermeisterin Margareta Böckh ein grundlegendes Ziel des Kinderschutzbundes anlässlich der Feier des 40-jährigen Bestehens im Rathaus. Seit fast 20 Jahren führt Margareta Böckh den Verein, 1998 hat sie den Vorsitz übernommen.
„Der Kinderschutzbund ist ohne Sie gar nicht mehr denkbar“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger beim Festakt und dankte Margareta Böckh für die vielen Jahre des ehrenamtlichen Engagements zugunsten der Kinder und ihrer Familien. Glückwünsche brachte auch der stellvertretende Landrat Dr. Stephan Winter.
An die
Gründungsvorsitzende, Ruth Würfel, die den Kinderschutzbund in den ersten
beiden Jahrzehnten seines Bestehens geprägt hat, erinnerte Gründungsmitglied
Erich Feiner. „Schwierigkeiten hat sie nicht gekannt. Sie ist zu Hinz und Kunz
um Geld zu sammeln, und hat einiges bewegt“, berichtete Feiner in einer
Gesprächsrunde, die von Vorstandsmitglied
Bernhard Kerler (Bürgermeister Bad Grönenbach) moderiert wurde.
"Immer sehr viel Herz dabei“
„Das
Besondere am Kinderschutzbund ist die Kombination von Ehren- und
Hauptamtlichen, die sich gemeinsam engagieren, erklärte Ulrike Gäble-Titze, die
ehrenamtlich im Kinderschutzbund begonnen hat und erste hauptamtliche Fachkraft
im Bereich der sozialpädagogischen Familienhilfe wurde. „In unserer
Geschäftsstelle ist auch immer sehr viel Herz dabei.“
Der frühere
Zivildienstleistende im KSB, Andreas Wagner, und Bundesfreiwilligendienst-Absolventin Sina Fuhrmann erzählten von fröhlichen Momenten, wenn sie
etwa mit dem Spielmobil unterwegs waren, und von berührenden Erlebnissen mit
Familien in schwierigen Situationen. „Wenn ein Vater sein Kind nach einer
Scheidung nur zwei Stunden lang sehen darf, das zu erleben hat schon weh
getan“, erzählte Andreas Wagner. Im Bereich der Familienhilfe bietet der
Kinderschutzbund einen so genannten „begleiteten Umgang“ an, wenn Elternteile
nach einer Scheidung ihre Kinder treffen.
Kids-Point
Edeltraud Wagner gratulierte als Vertreterin des Landesverbands zum 40-jährigen Bestehen. „Danke für so tolle Projekte wie das Kids-Point“, betonte Wagner. „Sie sind Ruheinseln in unserer leistungsorientierten Gesellschaft.“ Im Kids-Point hat der KSB gemeinsam mit der Kinderbrücke Allgäu ein Konzept entwickelt für eine Betreuung benachteiligter Kinder nach der Schule.
Vorsitzende
Margareta Böckh dankte den Hauptamtlichen und den vielen ehrenamtlich
Engagierten für ihren oft langjährigen Einsatz und allen Spendern für ihre
Unterstützung, ohne die der Kinderschutzbund seine Angebote nicht stemmen
könnte. Zu den Aktionen des Kinderschutzbundes übers Jahr zählen das
Spielmobil, der Losverkauf auf dem Jahrmarkt oder das Adventskranzbinden im
Rathaus.