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"Überall barrierefrei": Lieblingsort auf dem Weg zur Inklusion

veröffentlicht am 01.07.2017
Lieblingswahrzeichen in Memmingen

Thomas Ahrens erzählt die Sage vom Memminger Baselisken, der heute im Stadtmuseum hängt. Fotos: privat

Memmingen (dl/as). Als Teil der Aktion "Überall Barrierefrei" des Projekts Zeitmaschine Freiheit des Stadtmuseums Memmingen führten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unterallgäuer Werkstätten Interessierte und Projektbeteiligte zu ihren Lieblingswahrzeichen sowie zu ihren Lieblingsorten in Memmingen.

Die beiden Führungen gaben spannende, neue Einblicke in die Wahrzeichen und Orte, die die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen begeistern. Sie zeigten ihren Blickwinkel und halfen nachzuvollziehen, was den Menschen mit Behinderung, die am entwicklungsfördernden Angebot "Zeitungsgruppe" teilnehmen, auffällt und was sie interessiert.

Zu den Lieblingswahrzeichen gehörten die Hl. Hildegard, der grüne Teufel, die Wasserkunst, die blaue Saul, der Gaul in der Wiege, das Siebendächerhaus und der Basilisk. Als Lieblingsorte in Memmingen wurden u.a. das Landesgartenschau-Gelände, das Theater, der Bahnhof, Karstadt, die MEWO Kunsthalle, das Cineplex-Kino und der Markplatz angesteuert.

Highlights der Führungen

Um den Basilisken zu besichtigen, öffnete Ute Perlitz, Leiterin des Stadtmuseums ihr Haus. Dr. Hans-Wolfgang Bayer, Leiter des Kulturamts, sowie Besucherinnen der Führung konnten weitere Details ergänzen, z.B. zum früheren Standort des Basilisken. Auch Axel Lapp, Leiter der MEWO Kunsthalle, öffnete kurzerhand sie Türen zu seinem Haus, auch einem Lieblingsort aus der Führung. Für einige der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war es das erste Mal, dass sie eines der Museen besuchten.

Passend zum Lieblingsort "Kino“ gab es zum Abschluss eine Überraschungs-Filmvorführung im ehemaligen Union-Kino. Mitarbeiter des Stadtmuseums schafften mit Getränkeausschank und Popcorn-Verkauf den stimmigen Rahmen.

Anregungen zum Thema "Inklusion"

In den Führungen der Zeitungsgruppe wurde deutlich, mit welchen Fragen der Stadt und Stadtgeschichte sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen. Es konnten neue Beziehungen geknüpft und Anregungen gegeben werden für das Thema Inklusion in den Memminger Museen und Kultureinrichtungen.

Das hob auch Susanne Baltes vom Familienentlastenden Dienst hervor, die von Anfang an Teil der Aktion war, und sich besonders freute, was aus der ursprünglichen Idee "Lieblingsorte" alles entstanden ist, sowie über die neuen Verknüpfungen und Ausblicke, die sich ergeben haben.

Insbesondere durch das Erarbeiten der Führung zu den Lieblingswahrzeichen lernten die Mitarbeiter der Zeitungsgruppe mit historischen Quellen zu arbeiten und zu recherchieren, historische Zusammenhänge in eigene Worte zu bringen und sie vor einer Gruppe zu präsentieren.

Info: Eines der Ziele des Projekts Zeitmaschine Freiheit ist es, neue Partnerschaften für das Stadtmuseum anzustoßen, es für neue Besuchergruppen zu öffnen und als Ort der Identifikation und Auseinandersetzung mit den stadtgeschichtlichen Themen, und dazu gehört in Memmingen insbesondere die Freiheit, zu stärken.

Mit der Aktion "Überall barrierefrei" ist dies sehr gut gelungen, das Haus hat trotz der baulichen Beschränkungen (viele Treppen, kein Aufzug) einen Weg gefunden, die eigenen Inhalte im Freiheitsweg (einem weiteren Teil der Aktion "Überall barrierefrei" allen Besuchergruppen leicht zugänglich nahezubringen.

Das Projekt Zeitmaschine Freiheit wird gefördert im Fonds Stadtgefährten der Kulturstiftung des Bundes.

Unser Vorschaubild: Tanja Hansen spricht über ihr Lieblingswahrzeichen, den Gaul in der Wiege.