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"Türkei - Menschenlandschaften" - Bilder eines Brückenbauers

veröffentlicht am 20.01.2017
"Türkei - Menschenlandschaften" - Porträts eines Brückenbauers

Dieser Mann wohnt in Erzurum, einer größeren Stadt, 1.300 km östlich von Istanbul auf einem Hochplateau gelegen. Fotos: Sonnleitner

Memmingen (as). Im Grimmelhaus wurde kürzlich die Fotoausstellung „Türkei – Menschenlandschaften“, initiiert von der vhs Memmingen, eröffnet. Die Aufnahmen entstanden auf den fotografischen Reisen des Journalisten, Autors, Übersetzers und passionerten Fotografen Ahmet Arpad.  Der in Instanbul  geborene Arpad wohnt seit 1968 in Deutschland und dokumentiert mit seinen Fotoarbeiten die Liebe zu seinem Heimatland und zu den Menschen Anatoliens. 

Zu einer „Ausstellung der besonderen Art“, umrahmt von türkischen Liedern, begrüßte Bürgermeisterin Margareta Böckh die Vernissagegäste im Grimmelhaus. Gerade in der aktuellen Situation sei „interkulturelle Zusammenarbeit wichtig, um ein gutes Miteinander zu erreichen“, betonte Böckh.

Das Multitalent Ahmed Arpad war auf Einladung des vhs-Leiters Michael Trieb nach Memmingen gekommen, um seine „Gesichterlandschaften“ zu präsentieren und damit für seine Heimat zu werben.

"Türkei - Menschenlandschaften" - Bilder eines Brückenbauers

Eine Bäuerin aus Kappadokien in Zentralanatolien.

„Menschen mit sprechenden Augen“

Im Mittelpunkt der Ausstellung  stehen „Menschen mit sprechenden Augen“ wie der Künstler sie nennt, daher auch der Titel "Menschenlandschaften“. Die Schwarz-Weiß- und Farbaufnahmen sind mitten aus dem Leben gegriffen. Authentisch, offen, unverstellt und direkt porträtieren sie Menschen aus Istanbul und Anatolien, denen Arpad in 15 Jahren auf seinen Reisen begegnet ist. Zu einigen von ihnen hat er bis heute Kontakt.  

Michael Trieb stellte den Gast aus Stuttgart, wo Arpad seit 1972 lebt, als „Brückenbauer zwischen der Türkei und Deutschland“ vor. Arpad hat bereits über 50 Werke aus der deutschen Literatur ins Türkische übersetzt. Für sein "übersetzerisches Lebenswerk" erhielt er den deutsch-türkischen Übersetzerpreis "Tarabya", der vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik und vom Ministerium für Kultur und Tourismus der Türkei vergeben wird.

"Türkei - Menschenlandschaften" - Bilder eines Brückenbauers

"Eine Selbstgedrehte" lautet der Titel dieses Porträts.

Das gegenseitige Verständnis stärken

„Mit den Bildern möchte ich nicht nur dem Betrachter meine Heimat näherbringen, sondern auch meinen Landsleuten in Deutschland ein Gefühl von Akzeptanz und Zugehörigkeit vermitteln“, so Arpad. Er hofft, durch die Ausstellung zum gegenseitigen Verständnis beizutragen. „Ich wünsche mir einfach, dass allen Besuchern die Türkei durch das Betrachten der Fotografien ein wenig näher kommt.“

Arpad schließt seine Ansprache an die Vernissagegästen in Anspielung auf Erdogans autokratische Politik mit den Worten: „Die Türkei ist und bleibt ein gastfreundliches und interessantes Land. Vielleicht reist man zur Zeit nicht hin, doch es kommen auch wieder andere Politiker."

Info: Initiiert wurde die Wanderausstellung, die  bereits in über 30 Einzelausstellungen in Deutschland und in der Türkei gezeigt wurden, anlässlich des 50. Jahrestages der Unterzeichnung des Anwerbeabkommens zwischen Deutschland und der Türkei im Oktober 2011.

Die Fotoausstellung „Türkei – Menschenlandschaften“ ist noch bis 15. Februar  im Grimmelhaus, Ulmerstraße 19, zu sehen.