Nürnberg/Kempten/Memmingen (dl/rad). Der Arbeitsmarkt zeigt sich regional wie bundesweit relativ stabil. Trotz des wirtschaftlichen Abschwungs und des Krieges und der Krisen ist die Quote bundesweit um 0,1 Punkte auf nun 5,3 Prozent gesunken. Der Wirtschaftsraum Memmingen meldet 2,3 Prozent (-0,1), der Landkreis Unterallgäu hat mit 1,9 Prozent (-0,1) sogar die viertniedrigsten Zahlen in Bayern.
"Insgesamt ist der Arbeitsmarkt weiter robust, insbesondere die Beschäftigung wächst weiter. Folgen der wirtschaftlichen Unsicherheiten sind jedoch sichtbar: So bereiten sich wieder mehr Unternehmen auf mögliche Kurzarbeit vor und reduzieren ihre Nachfrage nach neuem Personal", erklärte Andrea Nahles, die Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), auf der monatlichen Pressekonferenz in Nürnberg.
Auch in unserer Region sieht der Arbeitsmarkt trotz Energiekrise und der vielen Ukraine-Flüchtlingen ordentlich aus. „Die Arbeitslosenquote ist im Oktober auf 2,5 Prozent gesunken und es sind nur noch 9.646 Menschen in unserem Agenturbezirk arbeitslos gemeldet. Dazu haben uns die Allgäuer Unternehmen 1.394 neue Stellen gemeldet – fast 27 Prozent mehr als noch im September. Es zeigt sich – und das trotz aller derzeitigen Krisen - ein gesunder Herbstaufschwung, ermöglicht durch einen extrem robusten Arbeitsmarkt“, führt Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen, aus. Sie fügt hinzu: „Dass wir in diesem Herbst nicht ganz die niedrigen Arbeitslosenzahlen des letztjährigen Oktobers erreichen, hängt mit den ukrainischen Geflüchteten zusammen, von denen die meisten aufgrund sprachlicher Hürden noch nicht in Arbeit integriert werden konnten.
Es starten jetzt – neben den bereits begonnenen Sprach- und Integrationskursen - auch bereits erste Qualifizierungsmaßnahmen über die Jobcenter, die die Voraussetzungen bei den Geflüchteten für eine Arbeitsaufnahme schaffen sollen.“
Arbeitslosigkeit
Zum Stichtag im Oktober waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen 9.646 Menschen arbeitslos gemeldet – ein Minus von 551 Personen bzw. 5,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat September und ein Plus von 497 Personen bzw. 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Punkt auf 2,5 Prozent und war damit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,2 Punkte erhöht.
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit bezog sich auf alle Personengruppen: am stärksten fiel er – erwartungsgemäß - mit 292 Personen bzw. 23,8 Prozent weniger im Vergleich zu September bei den Jüngeren unter 25 Jahren aus, aber auch die Arbeitslosigkeit unter Älteren ab 50 Jahren verringerte sich um 129 Personen bzw. 3,1 Prozent.
Die im September begonnene Herbstbelebung setzt sich damit im Oktober verstärkt fort. Auch zum 1. Oktober konnten viele junge Menschen mit der Aufnahme von schulischen Berufsausbildungen oder einem Studium ihre Arbeitslosigkeit beenden und auch die Unternehmen zeigten sich einstellungswillig.
(Grafiken: Bundesagentur für Arbeit)