Ein großer Fortschritt bei der Planung des Rosenareals: Drei Siegerentwürfe wurden nun präsentiert. Sie sind noch bis 3. Juni in der Turnhalle der alten Realschule in der Buxacher Straße 8 ausgestellt. Foto: Dunja Schütterle
Memmingen (dl). Das geschichtsträchtige Rosenviertel nimmt Gestalt an, zumindest auf Plänen und in den dazugehörigen Modellen. Diese sind für die Öffentlichkeit noch bis 3. Juni in der Turnhalle der alten Realschule in der Buxacher Straße 8 ausgestellt.
Insgesamt zwanzig Architekturbüros konnten für den städtebaulichen Realisierungswettbewerb zur Entwicklung des Viertels im Bereich zwischen der Bahnhof- und Maximilianstraße sowie der Heidengasse und Kalchstraße zugelassen werden. Davon wurden vierzehn Vorschläge eingereicht, welche eine fachkompetente Jury genauer unter die Lupe nahm.
Drei Siegervorschläge
Städteplanerin und Jurymitglied Prof. Bü Prechter stellte die drei ausgewählten Siegervorschläge vor und betonte hierbei die Herausforderungen der Bestandssanierung, die das Projekt an die Architekten und Städteplaner stellte. Die Kriterien der Umgestaltung des Rosenviertels, dessen Nutzung einen Umfang von ca. 12.800 Quadratmetern umfasst, waren festgelegt in Wohnen (ca. 40 Prozent), Handel (ca. 27 Prozent), Hotel (ca. 27 Prozent) und in gastronomische Nutzungen (ca. 6 Prozent).
Die ausgewählten Preisträger haben alle unabhängig voneinander den historischen Stadtgrundriss zu Grunde gelegt. Dabei bezogen die drei Siegerobjekte die Reste der Stadtmauer als historisches Element in ihre städtebaulichen Überlegungen mit ein.
Entree zur Altstadt neu interpretieren
Ein Modell spielt dazu unter anderem mit dem abgebrochenen ehemaligen Kalchtor - in einer modernen Version, um das Entree zur Altstadt neu zu interpretieren. Und darum geht es: Die Umgestaltung des Rosenviertels soll zum Tor der historischen Innenstadt werden. Dabei stellt der Bahnhof sowie das Solitärobjekt des historistischen Gebäudes, in dem sich die MEWO-Kunsthalle befindet, eine wichtige Rolle in der gesamten Präsentation des Viertels.
Als nächsten Schritt im kommunalen Planungsverfahren wird ein Kolloquium mit den Siegern einberufen, in dem Bürger ihre Hinweise und Wünsche äußern können. Danach wird durch eine Mehrfachbeauftragung ein finaler Entwurf erstellt, der öffentlich ausgestellt wird. Der schlussendliche Siegerentwurf des Wettbewerbs wird dann als Basis für die Umsetzung zu einem attraktiven und lebenswerten neuen Rosenviertel herangezogen.
Der Realisierungswettbewerb ist mit 51.000 Euro dotiert, die zu gleichen Teilen auf die drei Sieger aufgeteilt werden. Der Bürgerentscheid im Mai 2019 stoppte das damalige Bebauungsplanverfahren des Investors Ten Brinke und fachte die Debatte zur Neugestaltung des Viertels neu an, der sich nach Bürgerbefragungen und Workshops zum Thema aktuell der Realisierungswettbewerb anschloss.
Die drei ausgezeichneten Preisträger im Einzelnen:
- F64 Architekten, Kempten mit LARS Consult, Memmingen und Rainer Schmidt Landschaftsarchitekten, München (Modell 1004)
- Deffner Voitländer, München (Modell 1012)
- Sophie & Hans, Berlin (Modell 1014)
Die Jury:
- Oberbürgermeister Manfred Schilder
- Bürgermeisterin Margareta Böckh
- Bürgermeister Dr. Hans-Martin Steiger
- Prof. Bü Prechter, Städteplanerin
- Nina Hartge, Altstadtreferentin
- Florian Burgstaller, Gestaltungsbeirat
- Susanne Dürr, Städteplanerin
- Fabian Damm, Leitender Baudirektor, Stadt Memmingen
- Uwe Weißfloch, Leiter des Stadtplanungsamts, Stadt Memmingen
Die Wettbewerbsausstellung ist bis zum 3. Juni wochentags zwischen 12 und 18 Uhr und am Wochenende wie feiertags von 12 bis 16 Uhr geöffnet. Zur Turnhalle in der alten Realschule gelangt über den ehemaligen Pausenhof.
Das sind die drei Entwürfe in der Modellansicht:
