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„Top-Ausbildung“: Alois Müller GmbH von Handwerkskammer Schwaben anlässlich des 40. Firmenjubiläums ausgezeichnet

veröffentlicht am 13.09.2013

Der Präsident der Handwerkskammer Schwaben, Jürgen Schmid, überreicht Alois Müller die Urkunde zum 40-jährigen FIrmenjubiläum. Foto: as Der Präsident der Handwerkskammer Schwaben, Jürgen Schmid, überreicht Alois Müller die Urkunde zum 40-jährigen FIrmenjubiläum. Foto: as

Ungerhausen (as).  Die Firma Alois Müller feiert heuer ihr 40-jähriges Bestehen. Nun hat Jürgen Schmid, der Präsident der Handwerkskammer Schwaben, den Familienbetrieb am neuen Unternehmensstandort in Ungerhausen  für innovative Ausbildungsbedingungen ausgezeichnet.

Das Unternehmen mit Stammsitz in Memmingen ist Spezialist für Anlagenbau, Energie- und Gebäudetechnik und zählt über 200 Mitarbeiter an insgesamt sieben Standorten. In Ungerhausen hat die Firma mit einem Investitionsvolumen von 2, 5 Millionen Euro ein innovatives Pilotprojekt umgesetzt: Hier bezog sie im Januar dieses Jahres die erste fast energieautarke Produktions- und Ausbildungshalle der Welt. Eine Photovoltaikanlage erzeugt und speichert 80 bis 90% der Energie für die 2.800 m² große Produktionshalle und die Maschinen. Und: „Wir setzen auf die Herstellung vor Ort. Lange Transportwege sind wirtschaftlich und ökologisch nicht nachhaltig“, erklärt Andreas Müller, Geschäftsführer der Alois Müller GmbH. 

Hier kümmert sich der Chef persönlich: Alois Müller und Lehrling Hier kümmert sich der Chef persönlich: Alois Müller und Lehrling

„Wer die Chance hat, in diesem Unternehmen seinen Berufsweg zu starten, hat das große Los gezogen“, meinte Jürgen Schmid. Das Unternehmen sei ein „Vorzeige-Unternehmen im schwäbischen Handwerk“ und stehe für Qualität, Professionalität und eine verantwortungsbewusste, vorausschauende Firmenpolitik. Elf der insgesamt 40 Lehrlinge des Unternehmens werden in der modernen Ausbildungswerkstatt zu "Anlagemechanikern für Sanitär-Heizungs-und Klimatechnik" oder zum  "Elektroniker der Fachrichtungsenergie und Gebäudetechnik" ausgebildet.

Der Markt im Zukunftsfeld der Energietechnik wächst. Dennoch gibt es  bremsende Faktoren: „Leute zu finden, die zuverlässige Handarbeit machen, wird von Tag zu Tag schwieriger“, erklärte Andreas Müller. „Viele Schulabgänger gehen lieber in die Industrie oder auf die Hochschule.“ Das Handwerk als Ausbildungsoption mit guten Zukunftsperspektiven werde nicht ausreichend wahrgenommen. Um die Vorzüge des Handwerks aufzeigen, betreibe die Firma offensives Marketing - schließlich will man 15 bis 20 Lehrlinge pro Jahr aus der Region ausbilden. „Wir kämpfen um die Buaba“, so Müller. Und man kümmert sich: Ausbildungsleiter Alexander Esters betreut die Auszubildenden, die in der Lehrwerkstatt erst das Grundhandwerk einüben, bevor sie sich auf der Baustelle bewähren müssen.

Landrat Hans Joachim Weihrather sprach von einem  Paradigmenwechsel: "Vor zehn Jahren suchten Jugendliche händeringend nach Ausbildungsmöglichkeiten. 2012 kamen 1.200 Bewerber auf 1.800 offene Stellen - obwohl das Angebot heute deutlich attraktiver ist", so der Landrat. Das Handwerk müsse in der Öffentlichkeit mehr Wertschätzung erfahren. Menschsein beginne nicht mit Abitur und Master und: „Nachwuchsmangel darf im Mittelstand nicht zum umsatzbegrenzenden Faktor werden.“

"Die Qualität der Arbeit hängt nicht von einem akademischem Abschluss, sondern von der Zuneigung zum Beruf ab", meinte auch Finanzstaatssekretär Franz-Josef Pschierer. Nach dem Motto „Wertschöpfung durch Wertschätzung“ regte er eine politische Kampagne an, um das Image des Handwerks zu fördern. Das duale System biete die Möglichkeit, berufliche und akademische Ausbildung zu kombinieren. „Karriere und Lehre ist keine Sackgasse", betonte der Landtagsabgeordnete Franz Josef Pschierer.