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"Todesstoß für bayerische Urlaubsgebiete"

Hilferuf der AllgäuTopHotels angesichts neuer Einreise-Regeln

veröffentlicht am 14.05.2021
SOS AllgäuTopHotels Hilferuf

"Schlimmer geht es nicht mehr": Nach fast sieben Monaten Endlos-Lockdown ist die neue Verordnung für die 80 familiengeführten Hotels der AllgäuTopHotels und alle anderen 5.000 GastgeberInnen im Allgäu "der absolute Tiefpunkt". Symbolfoto: PhotoMix/pixabay

Allgäu (dl/as). "Wir halten nicht länger durch und es reicht jetzt!", lautet der Notruf der Top-Hotellerie im Allgäu als Reaktion auf die neuen Einreise-Regeln des Bundeskabinetts. Der gestrige 13. Mai war der Entscheidungstag für eine mögliche Öffnung der Urlaubsgebiete in Bayern zum Beginn der Pfingstferien am 21. Mai, denn hierfür braucht es eine stabile 7-Tage-Inzidenz unter 100. Diese Marke ist für viele Urlaubsgebiete in Bayern und auch im Allgäu - mit Ausnahme des Landkreises Lindau - jedoch aktuell nicht erreichbar. Zudem droht eine erneute Schließung der Betriebe, wenn die 100er Marke an 3-Folgetagen wieder überschritten wird.

Die Bundesnotbremse birgt für Gäste und Unternehmer einen hohen Risikofaktor. Die AllgäuTopHotels sprechen von einem "absoluten Tiefpunkt" und dem "Todesstoß" für bayerische Urlaubsgebiete, die wegen der Bundesnotbremse nicht öffnen dürfen. „Parallel beschließt der Bundestag jedoch, dass ab dem 13. Mai alle Urlaubsrückkehrer auch aus Risikogebieten mit einer Inzidenz zwischen 50 und 200 sich frei testen können und keine Quarantäne mehr erforderlich ist“, so die Geschäftsführerin Sybille Wiedenmann von den AllgäuTopHotels. „Wie soll ich das meinen Hoteliers erklären?“, fügt sie verständnislos hinzu. AllgäuTopHotels fordern gleiche Wettbewerbsrechte von der Politik: Geimpfte, genesene und getestete Menschen sollen demnach auch im Inland reisen dürfen, wie überall in Europa – inzidenzunabhängig.

"Wir Familienbetriebe können jetzt nicht mehr!"

Nach fast sieben Monaten nervenaufreibendem und wirtschaftlich zerstörendem Endlos-Lockdown ist diese neue Verordnung für die 80 familiengeführten Hotels der AllgäuTopHotels und alle anderen 5.000 GastgeberInnen im Allgäu sowie den zahlreichen vernetzten regionalen Lieferanten der absolute Tiefpunkt. „Schlimmer geht es nicht mehr. Jetzt können die deutschen Urlauber – unsere Gäste - ab heute in fast ganz Europa Urlaub machen, nur bei uns nicht. Das halten wir moralisch, physisch und psychisch nicht mehr länger aus. Wir Familienbetriebe können jetzt nicht mehr! Jetzt muss die Politik in Berlin sofort handeln und die Bundesnotbremse für touristische Reisen im Inland aussetzen“, fordert Dr. Anna-Maria Fäßler, Chefin der Sonnenalp und Beiratsvorsitzende der AllgäuTopHotels.

"Bayern muss für wirtschaftliche Zukunft ländlicher Gebiete kämpfen!"

In Bayern sei der Tourismus eine zentrale Leitökonomie – in vielen ländlichen Gebieten die Nr. 1. Die bayerische Staatsregierung müsse sich an die Spitze der Bewegung setzen, "um dieses Schwungrad der Wirtschaft in den Urlaubsregionen in Bayern zu sichern", heißt es in einer Pressemitteilung der AllgäuTopHotels. "Es ist umgehend eine inzidenzunabhängige Regelung vergleichbar mit den Nachbarländern erforderlich."

Betriebe bangen um die Existenz und die MitarbeiterInnen

Die Existenz vieler Betriebe sei heute schon sehr gefährdet. "Die echten Verluste – nicht der Umsatzverlust - für einen mittelgroßen Hotelbetrieb mit acht bis zehn Millionen Investitionsvolumen belaufen sich in diesem zweiten Lockdown auf 600.000 bis 700.000 Euro - trotz der unterschiedlichen Hilfsprogramme. Für die großen Betriebe beläuft sich die Summe auf ein Vielfaches", so die Hoteliers. "Hinzu kommt, dass viele MitarbeiterInnen bereits den sicheren Arbeitsplätzen in Österreich und der Schweiz gefolgt sind. Jetzt werden sie dort ihre Gäste wiedersehen."