Memmingen (as). Mit diesem Gedicht „Stadtansicht Verona“ wurde die Memmingerin Andrea Kunisch eine von hundert Preisträgern aus über 7.000 Teilnehmern des XVII. Gedichtwettbewerbs der Bibliothek deutschsprachiger Geschichte.

„Schon als Kind hat mich Poesie fasziniert“, erklärt die 44-jährige, die freiberuflich an Sprach- und Nachhilfeinstituten unterrichtet. An ihrem zehnten Geburtstag hielt Andrea Kunisch stolz ihren ersten Gedichtband in Händen: „Was denkt die Maus am Donnerstag“ von dem Allgäuer Kinderlyriker Josef Guggenmoos.
„Stück für Stück habe ich mir in den kommenden Jahren die Welt der Poesie erschlossen, Ich begann mit Naturbetrachtungen, beschrieb zum Beispiel Blumen und Schmetterlinge“. Neben dem Wunsch, die Schönheit der Dinge zu erfassen, wurde es ihr ein wichtiges Anliegen, tiefer, also hinter die Oberfläche der Dinge, zu sehen. Zunehmend beschäftigten sie die Probleme im Zusammenleben der Menschen. „Ich bin ein emotionaler Mensch und das Schreiben hilft mir, meine Eindrücke zu verarbeiten.“
Wie das Gedicht über Verona zeigt, setzt sich die Memmingerin durchaus kritisch mit menschlichen Verhaltensweisen auseinander. Es ist ihr bewusst, dass sie durch die Poesie etwas von sich preisgibt, doch der Wunsch, sich anderen mitzuteilen, ist stärker als das damit verbundene Risiko.
Das hat auch einen pädagogischen Hintergrund: „Ich möchte die Menschen anregen, sich Gedanken zu machen über Themen und Verhaltensweisen“, erklärt Kunisch. „Dabei schließe ich mich nicht aus.“ Als eine von vielen Touristinnen habe sie sich in ihrem Verona-Gedicht um einen anderen Blickwinkel bemüht. „Wenn wir die Dinge anders wahrnehmen, können wir auch behutsamer mit ihnen umgehen.“
Nach zu lesen und zu hören ist das Gedicht in der Anthologie "Ausgewählte Werke XVII" und das Hörbuch "Die Gedichte der Preisträger. XVII. Wettbewerb" sind im Poet-Shop des Verlages (poet-shop.de) oder über den Buchhandel beziehbar.
Info: Seit 1998 veranstaltet die Bibliothek deutschsprachiger Gedichte jedes Jahr einen Wettbewerb. Eine Jury, bestehend aus Verlegern und Dozenten des Lyrik-Fernstudiums der Bibliothek, wählt 100 Preisträger aus den Einsendungen aus. Einsendeschluss für den diesjährigen Wettbewerb ist der 30. April. Das Thema ist frei wählbar, parallel findet ein Lyrik-Wettbewerb zum Sonderthema Liebe statt.
Nähere Informationen zu den Teilnahmebedingungen unter www. gedichte- bibliothek.de