Memmingen (dl). Sie fungiert als unabhängige Mittlerin zwischen Patient und Klinikpersonal: Die ehrenamtlich arbeitende Patientenfürsprecherin Edeltraud Sulik, die seit fünf Jahren am Klinikum Memmingen unbürokratische Hilfe anbietet. Eva Maria Häfele von der Pressestelle des Klinikums sprach mit ihr anlässlich des bundesweiten "Tag des Patienten".
Frau Sulik, am morgigen Dienstag (26. Januar) findet der bundesweite Aktionstag „Tag des Patienten“ statt. Unter dem Titel „Nähe schaffen trotz Distanz“ thematisiert der Aktionstag die Herausforderungen der Corona-Pandemie. Inwiefern hat sich die Arbeit der Patientenfürsprecher in der Pandemie verändert?
Edeltraud Sulik: „Unsere Arbeit erledigen wir jetzt mit Hilfe von Briefen und Telefonaten, statt persönlichen Gesprächen. Das macht das Ganze etwas komplizierter, aber dennoch gut machbar. Ich höre täglich den Anrufbeantworter unseres Fürsprecher-Telefons ab.
Haben sich die Anliegen der Patienten in der Pandemie verändert?
Edeltraud Sulik: „Nein, die Anliegen sind im Wesentlichen die gleichen geblieben. Meist geht es um Klärung offener Fragen, die im oft hektischen Krankenhausalltag auf der Strecke geblieben sind. Vielleicht ist das ein oder andere Missverständnis zwischen Patient und Personal hinzugekommen, weil Mindestabstände und Mundschutz die Kommunikation doch deutlich erschweren.“
Wie reagieren die Patienten auf die eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten während der Pandemie?
Edeltraud Sulik: „Hier sehe ich von Seiten der Patienten und der Angehörigen viel Verständnis für die Maßnahmen. Schließlich geht es ja um den Schutz aller.“
Als Patientenfürsprecher tritt man immer dann in Erscheinung, wenn etwas nicht so gut läuft. Eigentlich ein ungeliebter Job, oder?
Edeltraud Sulik: „Ja und nein. Natürlich geht es meist um eine Beschwerde, wenn ich in Erscheinung trete. Doch wenn am Schluss beide Seiten zufrieden sind, ist das doch ein schönes Gefühl.“