„Die alter
Heimat im Herzen erhalten – die neue Heimat dankbar gestalten!“, schreibt
Christian Knauer der Vorsitzende des Landesverbandes Bayern des BdV in das Goldene
Buch der Stadt Memmingen. Mit auf dem Bild (v. li.): Reinhard Pachner
(BdV-Bezirksvorsitzender Schwaben), Armin M. Brandt (BdV-Kreisvorsitzender) und
Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger. Foto: Birk/Pressestelle Stadt Memmingen
„Die Stadt ist sehr stolz, dass der schwäbische Vertriebenentag hier in Memmingen durchgeführt wird“, sagte Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger zu Beginn seiner Festrede. Seit den 1950er Jahren seien Gedenkstunden durchgeführt worden. Die Heimatvertriebenen hätten immer die Erinnerung an ihre Geschichte wachgehalten, aber geleichzeitig als Bürgerinnen und Bürger Memmingens die Stadt vorangebracht. „Ich möchte heute die Leistungen der Vertriebenen seinerzeit herausheben. Es ist dem Aufbauwillen der Menschen zu verdanken, dass es uns heute so gut geht“, betonte Dr. Holzinger. Bei vielen Geburtstagsbesuchen oder Gratulationen habe er die Kraft, den Mut und die Empathie der Heimatvertriebenen gespürt. „Sie sind nie verzweifelt und haben darüber hinaus die alte Heimat nie vergessen, sondern hier in Memmingen eine neue Heimat dazugewonnen", so der Festredner.
Hohe Auszeichnung für Dr. Holzinger
„Für die hervorragenden Verdienste um die deutschen Heimatvertriebenen, ihr Schicksal und ihre Kultur wird Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger das Goldene Ehrenzeichen des Bundes der Vertriebenen verliehen“, verlas der bayerische Landesvorsitzende des BdV, Christian Knauer, die Urkunde. Dr. Holzinger dankte für die hohe und unerwartete Auszeichnung. Knauer verwies auf die Zahl der Menschen, die heute von Flucht und Vertreibung betroffen sind und regte an, den Wert der Heimat herauszustellen: „Den Heimatvertriebenen kommt die besondere Aufgabe zu, verstärkt in den örtlichen Vereinen, Schulen und Kindergärten den Tag der Heimat zu feiern und so den Wert hervorzuheben, den die Heimat für die Existenz der Menschen hat“.
Der
Schirmherr der Veranstaltung, Staatsminister a. D. und Ehrenbürger Josef
Miller, erklärte, dass „Heimat dort ist, wo ich verstehe und verstanden werde“.
Daraus ergäbe sich dann Verständnis, Vertrauen und Geborgenheit, so Miller
weiter. Für Landtagsabgeordneten Klaus Holetschek ist Heimat dort, wo die
Familie die Wurzeln hat. Gerade in Zeiten der Globalisierung sei es wichtiger
denn je zu wissen, wo man herkomme, so Holetschek weiter.
Situation der
Flüchtlinge angesprochen
Der schwäbische
Bezirksvorsitzende des BdV, Reinhard Pachner, sprach die Situation der
Flüchtlinge heute an, die in einer besseren Welt ihre Zukunft suchen: „Was
würden wir machen, wenn unsere Familien in einem durch Krieg zerstörten Land
nichts zu essen hätten“. Den Tag der Heimat könnten nicht nur die Vertriebenen
begehen, sondern er sollte überall gefeiert werden, so Pachner zum Schluss der
Veranstaltung.
Musikalisch gestaltete der Musikverein Volkratshofen die Gedenkstunde. Die pommersche Tanzgruppe „IHNA“ begeisterte die Zuschauer mit ihren Trachten, Gesangs- und Tanzbeiträgen.
Totengedenken an der Grimmelschanze
Vor Beginn der Feierstunde in der Stadthalle fand am Vertriebenen-Stein auf der Grimmelschanze ein Totengedenken statt. Landesvorsitzende Knauer sprach von einem guten Brauch, am Tag der Heimat den Toten zu gedenken. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger legte ein Blumengebinde mit den Stadtfarben nieder.