Fröhlich zog der Theaterumzug vom Theaterplatz zum Marktplatz und lud Menschen ein beim Theaterfest dabei zu sein. Foto: Svenja Gropper
Memmingen (sg). Mit buntem Programm und zwei Premieren wurde die Spielzeit 2023/24 am Landestheater Schwaben (LTS) feierlich eröffnet. Das gut besuchte Theaterfest bot Abwechslung für Jung und Alt sowie interessante Blicke hinter die Kulissen.
Bei einem fröhlichen Umzug durch die sonnige Innenstadt holte Intendantin Christine Hofer mit ihrem Ensemble Oberbürgermeister Jan Rothenbacher am Rathaus ab, der ihr vor den Pforten des Theaters symbolisch den Schlüssel zur Eröffnung der neuen Spielzeit überreichte (> Bildergalerie), die unter dem Motto „Ubuntu“ – „Ich bin, weil du bist“ steht.
Erstmals öffentliche Proben
Mit dem Schlüssel in der Hand forderte Hofer die Besucher begeistert auf: „Hiermit erkläre ich die neue Spielzeit für eröffnet! Stürmen Sie das Theater!“
Neu waren in diesem Jahr die öffentlichen Proben von „Woyzeck“ (> Bildergalerie), „Im Westen nichts Neues“ sowie „Der große Gatsby“, die sehr viel Anklang fanden.
Daneben gab es Kinderprogramm mit Schminken, Theaterführungen, einen Theaterworkshop und einen Flohmarkt mit Dingen aus den Requisiten.
Premieren-Feuerwerk
Erstmals wurden am Theaterfest auch Premieren gefeiert: Am Nachmittag war am Jungen Theater „Einsleben!“ und abends im Großen Haus „Bezahlt wird nicht“ geboten, bevor das Fest stimmungsvoll mit einer italienischen Nacht bei Musik und Tanz ausklang.
Gefühle leben
Ausdrucksstark tanzt Delia Bauen ein Zauberwesen (> Bildergalerie), das auf seiner Abenteuerreise durch das Leben von einem Wundermobil begleitet wird. In „Einsleben!“, einer dreiviertelstündigen Performance für Kinder ab 4 Jahren fasziniert die junge Schauspielerin mit einer Palette von Gefühlen - mit wenig Text, dafür viel Körpersprache, Gestik und Mimik sowie auch Bodypercussion. Von Freude, Begeisterung über Liebe, Fürsorge, Zufriedenheit bis Wut, Trauer und Angst zog Bauen das Publikum kurzweilig in den Bann, sowohl die Erwachsenen wie auch die Handvoll Kinder, die der Premiere beiwohnten. Mit viel Applaus wurde die Stückentwicklung und Uraufführung von belohnt: Ein-Leben voller Gefühle.
Schwanger vom Einkaufen
Italien in den 1920er Jahren, Krisen und Preissteigerungen belasten vor allem die Mittelschicht.„Bezahlt wird nicht!“, beschließen die Frauen im Supermarkt daher in einem spontanen Akt der Revolte - damit beginnt die italienische Komödie von Dario Fo, die im Memminger Publikum vor allem in der ersten Hälfte für einige Lacher sorgte. Vollbeladen werden die Einkäufe von den Frauen als schwangere Bäuche vor der Polizei und den rechtschaffenen Ehemännern Giovanni und Luigi getarnt (> Bildergalerie). Daraus entspinnen sich immer mehr Lügen und Missverständnisse …
Mit langanhaltendem Applaus wurde die schauspielerisch grandios besetzte Farce belohnt, die gelungen nebenbei Parallelen zu den heutigen Krisen in den Text einfließen ließ.
Infos, Termine und Karten zu „Einsleben" und „Bezahlt wird nicht".
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