In den Notunterkünften soll Platz geschaffen werden, denn ab Ende August werden erneut mehr Flüchtlinge erwartet. Symbolfoto: dl Archiv/Radeck
Unterallgäu (dl/sg). Die Flüchtlingszahlen sollen laut einer aktuellen Prognose nach dem Sommer wieder ansteigen, im Unterallgäu von derzeit etwa 15 auf 50 Personen wöchentlich. Der Landkreis reagiert nun mit der Schaffung weiterer dezentraler Unterkünfte, um freie Kapazitäten in den Notunterkünften zu haben.
Nach den Erfahrungen der letzten Jahre stellen die Sommer- und Herbstmonate regelmäßig die zugangsstärksten Monate dar, erklärt Dr. Wolfgang Miller, Pressesprecher der Regierung von Schwaben, die Prognose. Von einer nachhaltigen Entspannung der Zugangssituation sei nicht auszugehen. Zudem müssen sich Landkreise wie das Unterallgäu, die ihre Erfüllungsquote aktuell nicht erfüllen, auf höhere Zuweisungszahlen einstellen.
Unterkünfte
Ziel sei es daher, Platz in den drei Notunterkünften in Mindelheim, Bad Wörishofen und Wolfertschwenden zu schaffen, so Sarah Seifert, Leiterin des Ausländeramts Unterallgäu. Denn alle neuen Flüchtlinge werden zunächst dort untergebracht und ziehen später in sogenannte dezentrale Unterkünfte um. Dabei handelt es sich um leerstehende Bestandgebäude wie Hotels oder um Containeranlagen. Neue Unterkünfte dieser Art seien in Mindelheim (130 Plätze), Türkheim (90 Plätze), Tussenhausen (40 Plätze), Ottobeuren (45 Plätze) und Bad Grönenbach (25 Plätze) geplant. Der Landkreis miete keine Wohnungen auf dem freien Markt an, betonte Seifert. Auch die Regierung sei mit Nachdruck auf der Suche nach Unterkünften in ganz Schwaben, so Dr. Miller.
Im Landkreis Unterallgäu leben aktuell über 20.000 Ausländer, darunter 1.500 ukrainische Kriegsflüchtlinge. In den 74 Asylunterkünften im Landkreis sind rund 2.300 Menschen untergebracht, davon zurzeit 660 in den Notunterkünften.