Symbolischer Spatenstich für eine klimafreundliche Nahwärmeversorgung (v.l.): LEW-Vorstandsmitglied Norbert Schürmann, Bad Grönenbachs Erster Bürgermeister Bernhard Kerler und Christoph Knepel, Geschäftsleitungsmitglied BauGrund Süd. Foto: LEW/Bernd Feil
Bad Grönenbach (dl). Bad Grönenbachs Bürgermeister Bernhard Kerler hat diese Woche gemeinsam mit LEW-Vorstandsmitglied Norbert Schürmann den Startschuss für die Realisierung einer klimafreundlichen Nahwärmeversorgung gegeben. Im Neubaugebiet an der Ringeisenstraße werden 30 Wohneinheiten zukünftig mit Erdwärme beheizt. Die Bohrungen für den Einbau der dafür notwendigen Wärmesonden haben Anfang der Woche begonnen.
Die Lechwerke (LEW) haben das in der Region einzigartige Konzept gemeinsam mit der Marktgemeinde Bad Grönenbach entwickelt. Es setzt auf eine Kombination aus Wärmesonden und Wärmepumpen. Das Besondere daran: Alle 30 Wohneinheiten werden bereits bei der Erschließung der Grundstücke mit Wärmesonden ausgerüstet. Die Kosten dafür trägt die Marktgemeinde.
Zukunftsweisende Wärmeversorgung
„Mit diesem innovativen Nahwärmekonzept setzen wir ein Zeichen für den Klimaschutz. Bad Grönenbach geht hier neue Wege und bietet den Bauherren eine ökologisch und finanziell attraktive Möglichkeit der Wärmeversorgung. Wir freuen uns, dass wir mit unserem Partner LEW dieses zukunftsweisende Konzept realisieren können", sagte Bernhard Kerler, Bürgermeister der Marktgemeinde Bad Grönenbach, bei der Baustellenbesichtigung.
„Die Wärmewende ist eine der vordringlichsten Aufgaben für einen wirksamen Klimaschutz", erklärte LEW-Vorstandsmitglied Norbert Schürmann. "LEW fördert seit vielen Jahren die hocheffiziente Wärmepumpentechnologie in der Region und bringt damit die Energiewende in die Haushalte. Möglich geworden ist dieses Konzept durch die hervorragende Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde. Bad Grönenbach leistet hier Vorbildliches.“
Wärmepumpen nutzen Erdwärme
Als Wärmequelle dienen sogenannte Erdsonden, die in bis zu 136 Meter Tiefe eingebaut werden. Jede Sonde besteht aus mehreren Rohrleitungen, in denen ein Wasser-Glykol-Gemisch zirkuliert, das dem Erdreich Wärme entzieht. Über den Wärmetauscher der im Haus installierten Wärmepumpe wird die Wärme entnommen, die für die Beheizung der Häuser zum Beispiel mit Fußbodenheizungen verwendet wird. Um die kostenlose Umweltwärme nutzbar zu machen, benötigen die Wärmepumpen lediglich einen kleinen Anteil Strom.
LEW-Experte Ulrich Haselbeck: „Damit sparen wir im Neubaugebiet jährlich ca. 98,5 Tonnen CO2 im Vergleich zu Gasbrennwertheizungen mit Solarthermie-Anlagen ein. Das entspricht dem CO2–Ausstoß eines Kleinwagens auf einer Strecke von über 800.000 Kilometern. Im Vergleich zu Ölbrennwertheizungen sparen wir sogar über 140 Tonnen CO2 pro Jahr ein.“
Nutzt man für den Betrieb der Wärmepumpe Ökostrom ist die Wärmeversorgung CO2-frei. Das System kann zudem nicht nur für das Heizen, sondern im Sommer auch für das Kühlen der Häuser und Wohnungen genutzt werden.