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Starkstrom bei Herzrhythmusstörung

Neue Methode am Klinikum Memmingen

veröffentlicht am 30.10.2024
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Kardiologe Dr. Daniel Zimmer (links) führt eine Ablation im Herzkatheter-Labor durch, bei der das verantwortliche Herzmuskelgewebe minimalinvasiv verödet wird. Foto: Klinikum Memmingen / Koch

Memmingen (dl). Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung in Deutschland. Die erfolgversprechendste Behandlung ist häufig die Katheterablation, bei der das verantwortliche Herzmuskelgewebe minimalinvasiv verödet wird. Im Klinikum Memmingen gibt es daneben nun eine neue Methode mit Starkstrom.

Mehr als zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden unter Vorhofflimmern. Allerdings bleibt die Erkrankung oft unbemerkt, denn nicht jeder Betroffene spürt Symptome. „Unbehandelt erhöht Vorhofflimmern das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden oder eine Herzschwäche zu entwickeln“, erklärt Chefarzt Prof. Dr. Andreas May von der Medizinischen Klinik I am Klinikum Memmingen. „Auslöser für Vorhofflimmern sind Störsignale aus den Lungenvenen, welche die Herzmuskelzellen der Vorhöfe aus dem Takt bringen. Bei dem Eingriff veröden wir mithilfe eines Katheters, der über die Beinvene eingeführt wird, gezielt Herzmuskelzellen im linken Vorhof des Herzens, um die Störsignale sozusagen auszusperren“, erläutert Dr. Daniel Zimmer, Kardiologe und Sektionsleiter der Elektrophysiologie der Medizinischen Klinik I.

Mit der neuen, elektrischen Ablationsmethode kommen hochenergetische Impulse mit einer Spannung von 1500 Volt zum Einsatz, die gezielt nur an den Herzmuskelzellen wirken, berichtet der Kardiologe. „Dieses Verfahren hat den großen Vorteil, dass empfindliches Gewebe in unmittelbarer Nachbarschaft nicht verletzt werden kann“, betont May. Der Eingriff findet in leichtem Dämmerschlaf unter örtlicher Betäubung statt und dauert weniger als eine Stunde. Am nächsten Tag dürfen die Patienten das Krankenhaus schon wieder verlassen.