Memmingen (as). Die 48 Stimmbezirke zur Memminger Stadtratswahl sind ausgewertet, das vorläufige Endergbnis steht fest. Großartige Veränderungen wird es nicht geben, doch "eine Runde Stühlerücken" ist durchaus angesagt im Stadtparlament.
So haben die großen Volksparteien CSU (-2,7) und SPD (-1,5) leichte Stimmverluste zu verzeichnen und büßen jeweils einen Sitz ein.
Als Gewinner der Wahl darf sich durchaus der Christliche Rathausblock (CRB) mit einem Stimmenzuwachs von 3,0 Prozent im Vergleich zu 2008 zählen. Was zwei zusätzliche Stadträte im Rathaus bedeutet (von vier auf sechs Sitze).
Auch die ÖDP (+2,6) konnte ein Mandat hinzugewinnen.
Als Verlierer des Abends kann man wohl die FDP bezeichnen (-3,7), die jetzt nur noch einen Vertreter im Stadtrat platzieren kann.
Unverändert - zumindest, was die Sitze betrifft, gehen Grüne (+1,4) und Freie Wähler (+1,0) aus den Kommunalwahl hervor.
Sieht man sich die Kandidatenliste an, so ist festzustellen, dass die Wahler nicht unbedingt im Sinne dessen abstimmten, was sich die Parteien auf die Fahnen geschrieben hatten: Die SPD warb mit einer "frauenreichen" Liste (im Reißverschlussprinzip besetzt). Doch von den acht Kandidaten, die (erneut) in den Stadrat einziehen, sind nur zwei weiblich, nämlich die "Galionsfigur" Petra Beer und Verena Gotzes.
Bei der CSU haben immerhin zwei neue Kandidatinnen den Sprung in den Stadtrat geschafft: Isabella Salger und Angela Reusch. Wie erwartet, hat MdL Klaus Holetschek sich hinter der Parteivorsitzenden Margareta Böckh platzieren können.
Für die Grünen zieht der 33-jährige Kreissprecher Stefan Liepert neben Corinna Steiger und Bernhard Thrul ins Rathaus ein.
Bei den Freien Wählern machen Claudia Flemming und Manfred Bretzel ihre Plätze für Gottfried Voigt und Jürgen Kolb frei.
Die ÖDP hat zwei neue Gesichter: Dr. med. Susanne Hartge schaffte den Sprung von Platz 37 der Liste auf Platz 4 und der zehntplatzierte 25-jährige Wirtschaftsingenieur Florian Buchberger konnte Platz 5 erobern.
Überraschend ist Christoph Steinlehner nicht unter den sechs Mitgliedern der CRB-Fraktion, die nun über das Schicksal der Stadt mit entscheiden. Sabine Rogg konnte sich vor Listenführer Wolfgang Courage und Helmut Barth platzieren. Der Vierte im Bunde und neu im Stadtrat ist Uwe Rohrbeck.
Nachdem es bei der FDP lange so aussah, als würde Dr. Hans Schedel den einzigen liberalen Stuhl erobern, haben die Wähler sich nun doch mit 1.412 Stimmen für den Erstplatzierten Werner Walcher entschieden.