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Sprachkompetenz, „Standing“ und Selbstbewusstsein

Theaterprojekt der Berufsintegrationsklasse im BBZ Jakob Küner

veröffentlicht am 06.07.2018

Memmingen (dl). Ende Juni wurde das Theaterprojekt zur Unterstützung der Persönlichkeit im BBZ Jakob Küner dem Publikum präsentiert. Es handelt sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Berufsschule II für BIK-Klassen in Zusammenarbeit mit der Kolping Akademie in Memmingen, gefördert von der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen.

Innovativ & erfolgreich

Im Rahmen eines 5-tägigen Workshops arbeiteten 13 Schülerinnen und Schüler der BIK-Klasse A der Berufsschule  II, täglich von 8 Uhr bis 12 Uhr engagiert und diszipliniert an der schauspielerischen, musikalischen und tänzerischen Umsetzung der Präsentation. Angeleitet und unterstützt wurden sie von den Dozenten Anke Siefken (Schauspielerin) und Richard Aigner (Schauspieler), die bereits seit sieben Jahren Theaterprojekte mit Jugendlichen leiten und auf einen großen Erfahrungsschatz zurückgreifen können.

Ziel des Workshops war es, mit kreativen Mitteln wie Musik, Schauspiel und Tanz die Persönlichkeit zu stärken und das Auftreten z.B. bei Vorstellungsgesprächen zu üben. Sprachkompetenz, „Standing“ und Selbstbewusstsein wurden im gemeinsamen Arbeitsprozess vermittelt und der Spaß am Spiel kam dabei auch nicht zur kurz.

 Ausdrucksstarke Performance

 Das Ergebnis war eine ausdrucksstarke Performance, die sich sehr nahe an der Lebenswelt der Teilnehmer orientierte. Dabei ging es nicht um langatmige Rollenspiele, sondern um die künstlerische Umsetzung des vorhandenen Potenzials in einer intelligenten Dramaturgie, die persönliche Vorstellung sowie die szenisch dargestellten und gespielten Berufswünsche der Schülerinnen und Schüler.

Eröffnet wurde die Präsentation mit der persönlichen Vorstellungsrunde „Ich bin Ich“, vorgetragen in einwandfreiem Deutsch. Im Format einer Fernsehshow stellten sich die Akteure gegenseitig vor und benannten das jeweilige Lebensmotto sowie den Berufswunsch.

Berufswünsche werden präsentiert

Omar möchte Zerspanungsmechaniker werden. Das Publikum zeigte sich beeindruckt von der gespielten Darstellung des Berufsbildes, als die Teilnehmer die „Maschine Mensch“ auf die Bühne brachten. Mit unterschiedlichen (Maschinen-) Bewegungen und Geräuschen wurde eine Zerspanungsmaschine „gebaut“. Als die Maschine langsamer wurde und Störgeräusche zu vernehmen waren, war Fachmann Omar gefragt und nach kurzer, professioneller Überprüfung der Maschinenteile, etwas Öl und dem Nachziehen einiger Schrauben, ratterte die Maschine los und erreichte mit „bing“, „zisch“, „quiek“ das doppelte Tempo – Reparatur gelungen!

Schon ging es zum nächsten Traumberuf, Amani möchte Polizistin werden. In einer beeindruckenden Tanzchoreografie erlebten die Zuschauer eine dynamische Interpretation von Falcos „Kommissar“.

„Wir schreiben das Jahr 2035“, verkündete Reiseführerin Henriett und begrüßte ihre Reisegruppe, zur Stadtführung durch das wunderschöne syrische Küstenstädtchen „Latakia“, begleitet von ihren Kollegen, die in die Sprachen Arabisch und Englisch übersetzten.

Nach einem original arabischen Bauchtanz, der berührenden Gesangsprobe einer Operndiva im Nationaltheater und dem Besuch des Kinderkrankenhauses, indem eine Ärztin die Wunde eines kleinen Mädchens versorgte, erfolgte ein  szenischer Übergang zum gemeinsamen Abschlusslied „Bruder Jakob“, den die Teilnehmer in Soli und Duetten in den jeweiligen Landesprachen vorsangen. Mit der deutschen Version und dem gemeinsamen Singen mit dem Publiku, schloss eine ausdrucksstarke Aufführung den imaginären Vorhang.

Beeindruckende Premiere

Die Aufführung war ein großer Erfolg, der nicht nur die Schulleitung, Klassenlehrer, Vertreter der Agentur für Arbeit und die anwesende Schulklasse begeisterte. Dass diese Jugendlichen in Ihrer weiteren Schul- und Berufsausbildung durchstarten werden, daran gab es nach der beeindruckenden Premiere keinen Zweifel.

„Das müssen wir unbedingt fortsetzen“, so das Fazit von StD Siegfried Scherer, Verteter der  Schulleitung, der sich bei den Dozenten für die professionelle Projektumsetzung und der Agentur für Arbeit für die Förderung  bedankte. Den Schülern sprach er ein großes Lob und Komplimente zu ihrer Bühnenleistung aus. Theater macht Mut! Und schon Adolph Kolping wusste: „Wer Mut zeigt, macht Mut!“

Ein weiterer großer Auftritt erwartet die Akteure anlässlich der Abschlussfeier der Berufsschule in der Stadthalle, zu der sie einen Ausschnitt aus ihrem Bühnenprogramm einem großen Publikum präsentieren.

Fazit der Teilnehmer: „Die Theaterprojektwoche hat mir großen Spaß gemacht und ich freue mich auf die Aufführung!"