Die Grafik zeigt die Einbettung der Bike- und Skateanlage in den geplanten Freizeitpark am Haienbach. Grafiken: Landschaftsarchitekten geiger & waltner, Kempten/Stadt MM.
Memmingen (as). Nachdem die Mitglieder des Bauausschusses dem Konzept einhellig zugestimmt haben, wurde der Masterplan für das Gesamtkonzept „Bike- und Skatepark sowie Spiel-, Jogging- und Spazierrundweg Haienbach“ auf dem bislang als landwirtschaftliche Fläche genutzten Areal zwischen dem Tiroler Ring und dem Haienbach nun in einer digitalen Informationsveranstaltung präsentiert. Mit dem Freizeitpark als Treffpunkt für alle Generationen wird der Memminger Osten deutlich aufgewertet.
Theresa Porsch, Landschaftsarchitektin beim mit der Vorplanung betrauten Büro geiger & waltner aus Kempten, stellte den Masterplan des Sport- und Freizeitgeländes am Haienbach im Memminger Osten vor. Die vielfältigen Anregungen der Bürger aller Altersstufen aus dem Beteiligungsprozess im Rahmen der „Vorbereitenden Untersuchungen Soziale Stadt Ost“ und der digitalen Bürgerbeteiligung Mitte letzten Jahres wurden in das Gesamtkonzept einbezogen. Wie bereits berichtet, soll das 14.500 Quadratmeter große Gebiet entlang des Haienbachs zu einem Freizeitpark - angebunden an das Benninger Ried - umgestaltet werden, der sportliche Betätigung ebenso ermöglicht wie Erholung und Begegnung.
Mit dem Bike- und Skatepark wird zudem der Wegfall des Bolzplatzes beim Tiroler Ring zugunsten des geplanten Bürger- und Familienhauses samt Jugendzentrum und Kita an der Münchner Straße kompensiert, wie Uwe Weißfloch. Leiter Stadtplanungsamt und Projektleiter der Sozialen Stadt Ost, in der Info-Veranstaltung erklärte. Bestandteil des Naherholungsparks ist auch der im Oktober letzten Jahres offiziell eröffnete Spielplatz am Haienbach. Auch der auf der Westseite entlang des Haienbachs verlaufende Fuß- und Radweg bleibt erhalten. Damit sich Spaziergänger, Jogger und Radfahrer nicht gegenseitig behindern, werden Rad- und Fußweg getrennt und der Joggingweg ins Benninger Ried ausgebaut und erweitert. Aus der Bürgerbeteiligung ging auch der Wunsch nach über das Gelände verteilten Trimm-dich-Stationen hervor.
Den voraussichtlichen Kosten in Höhe von knapp 2,1 Millionen Euro für das Gesamtkonzept „Bike- und Skatepark sowie Spiel-, Jogging- und Spazierrundweg Haienbach“ im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ hatten die Stadträte unter dem Vorbehalt einer Förderung durch die Regierung von Schwaben und ausreichender städtischer Haushaltsmittel zugestimmt.
Sport & Spiel: Im nördlichen Bereich der beleuchtbaren Bike- und Skateanlage ist ein etwa 350 Quadratmeter großer Skateplatz mit Sitzpodesten vorgesehen. Weiter südlich entsteht eine Skatebowl, ein in den Boden eingelassenes Becken, in dem Tricks auf dem Skateboard vorgeführt werden können.
Zwischen Skatepark und -bowl ist auf über 1.000 Quadratmetern Fläche ein asphaltierter Pumptrack mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und Flutlicht auf der gesamten Strecke geplant.
Daran anschließend soll ein etwa 200 Quadratmeter großer Laufradtrack mit Spielinseln für die Kleinen angelegt werden.
Südlich des zentralen Platzes befindet sich ein multifunktionales, 600 Quadratmeter großes Naturrasenspielfeld, das Platz für Fußball, Federball, Wikinger Schach, Yoga oder Frisbie bietet.
Begegnung und Erholung: Herzstück des Freizeitparks ist ein etwa 470 Quadratmeter großer Platz mit einer Bühne für kleine Events, Trinkwasserbrunnen und Grillpavillon, der zum Treffen und Verweilen einlädt. Richtung Haienbach sei eine „behutsame Öffnung möglich, um das Wasser erlebbar zu machen“, erklärte Theresa Porsch.
Um der Natur noch mehr Raum zu geben, ist im Süden des Parks eine ausgedehnte Picknick- und Liegewiese geplant mit Obstbäumen, von denen auch genascht werden darf.
Licht und Lärm: Zum Tiroler Ring hin ist auf Höhe des zentralen Platzes ein grüner Lärmschutzwall angedacht. Das Wohngebiet am Südende des Parks Richtung Mühlenweg soll vor Lärm und (Flut)Licht geschützt werden. Im nördlichen Bereich des Parks sei durch die Mischnutzung mehr Lärm erlaubt, erläuterte Weißfloch. Generell habe man die Aktivzonen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Rücksicht auf die Anwohner zur Straße hin platziert. Zwischen 22 Uhr und sieben Uhr morgens seien die Sportanlagen außer Betrieb.
Am Bebauungsplan, der im Herbst beginnen soll, wird auch die Nachbarkommune Memmingerberg beteiligt. Einwände im Rahmen der Bauleitplanung würden im Stadtrat behandelt, so Weißfloch weiter. Wann der erste Spatenstich erfolge, sei noch ungewiss.
Wie geht's weiter?
Als nächster Schritt wird das Vergabeverfahren für die weiteren Planungsleistungen vorbereitet. Beim darauffolgenden Bebauungsplanänderungsverfahren wird die Öffentlichkeit involviert. Auch im Rahmen der Entwurfs- und Ausführungsplanung, voraussichtlich im Frühjahr/Sommer 2023, sind die Bürger wieder gefragt.
Hier noch einige Impressionen zu den Aspekten "Aufenthalt" und "Park und Natur":