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Spatenstich für das neue Klinikum

„Memmingen sichert die Gesundheitsversorgung für Jahrzehnte“

veröffentlicht am 15.10.2024
Klinikum Spatenstich

Beim offiziellen Spatenstich auf der Großbaustelle am Memminger Autobahnkreuz, von links: Thomas Maier, Planungsbüro PSB Wasner, Architektin Prof. Christine Nickl-Weller von Nickl & Partner Architekten, Martin Sailer, Bezirkstagspräsident und Verwaltungsratsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, CSU-Fraktionsvorsitzender Klaus Holetschek, Dr. Markus Söder, Judith Gerlach, Jan Rothenbacher, Maximilian Mai, Stefan Brunhuber, Rainer Wasner von PSB Wasner. Foto: Tanja Ackermann

Memmingen (sg). In den nächsten Jahren soll bekanntlich das neue Klinikum am Autobahnkreuz im Memminger Norden entstehen. Nun fand der offizielle Spatenstich für den hochmodernen Gesundheitscampus statt. Das millionenschwere Projekt bewegt sich bisher sowohl im Zeit- als auch im Finanzrahmen.

In den vergangenen Monaten haben vorbereitende Kanalarbeiten das Baufeld für das neue Klinikum frei gemacht (wir berichteten). Nun fand der offizielle Spatenstich statt, an dem rund 120 Gäste teilnahmen, darunter Bauherren und Planungsteam, Vertreter der Baufirmen, Mitarbeiter des Klinikums und des Bezirksklinikums sowie politische Vertreter, insbesondere Ministerpräsident Dr. Markus Söder und die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach. Derzeit gehen die Bauherren davon aus, dass mit dem eigentlichen Krankenhaus-Neubau im Frühjahr 2025 begonnen werden kann. Die Eröffnung ist für 2029 geplant. „Im Hintergrund sehen Sie, dass noch fleißig gebaut wird. Die Arbeiten gehen gut voran“, sagte Maximilian Mai, Vorstand des Klinikums Memmingen.

Mammutprojekt

Die Baukosten für das neue Klinikum mit Bezirkskrankenhaus (BKH) werden auf rund 500 Millionen Euro geschätzt, wovon der Freistaat 300 Millionen finanziert. Nach derzeitigem Stand bleibe das Bauvorhaben sogar unter den Kostenberechnungen, so Mai. „Bayern hat für dieses Mammutprojekt mit der Finanzierung geklotzt und nicht gekleckert. Ich kann Ihnen versichern: Das Land lässt seine Kliniken nicht allein. Kein anderes Bundesland leistet etwas Vergleichbares“, betonte Gerlach. Und Söder versprach: „Wir werden das finanzieren und nicht zwischendurch die Finanzierung ändern. Und wir werden in Berlin für bessere Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen kämpfen!“ Denn zurzeit diskutiere man dort über wenige große Kliniken deutschlandweit, ansonsten nur noch Notversorgung. Eine gute Gesundheitsversorgung sei nicht nur in Ballungszentren wichtig, betonte Söder: „Unsere Philosophie ist: Spitzenmedizin in ganz Bayern. Und in Memmingen entsteht wirklich ein Spitzenhaus, das optisch schon mehr an ein Hotel als an eine Klinik erinnert.“

Meilenstein für Schwaben

Das neue Klinikum in Memmingen ist eines der größten nicht-universitären Krankenhausbauprojekte in Bayern - in Größe, Ausstattung und medizinischem Niveau vergleichbar mit der Uniklinik Augsburg. Einziger Unterschied: In Memmingen wird nicht geforscht. „Das neue Klinikum sichert die Gesundheitsversorgung für die Stadt und die Region für Jahrzehnte“, so Memmingens Oberbürgermeister Jan Rothenbacher.
Stefan Brunhuber, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken Schwaben, sprach von einem „Meilenstein für Schwaben“. Vor 30 Jahren war der Zusammenschluss von somatischer und psychiatrischer Klinik in Memmingen ein Pionierprojekt, das sich bewährt habe. Der Slogan „Mehr Nähe“ der Bezirkskliniken sowie der Claim „Zusammen stark“ des Klinikums zementieren sich in dem neuen „Maximalversorgunghaus“, betonten die Bauherren Brunhuber und Mai.

Klinikum Memmingen - Neubau - Stadtrat stimmt einstimmig der Kostenberechnung und Abgabe des Förderantrages zu

Der neue Gesundheitscampus nach dem Entwurf der Generalplaner. Illustration: Nickl & Partner

Projektdaten

Der hochmoderne Gesundheitscampus entsteht auf einer rund 7,7 Hektar großen Fläche am Autobahnkreuz im Memminger Norden an der Schnittstelle der A7 und A96. Auf einer knapp 35.000 Quadratmeter großen Fläche wird es 480 stationäre sowie neun teilstationäre Betten in zeitgemäßen Ein- und Zweibettzimmern geben. Außerdem sind effizient geplante Bereiche für OP, Intensivstation, Funktionsbereiche und Ambulanzen geplant – verteilt auf sechs Ebenen. Auf dem Dach der Klinik ist ein Hubschrauberlandeplatz vorgesehen. Auch eine Pandemiestation mit 28 Betten soll entstehen, die über einen separaten Zugang mit eigenem Aufzug verfügen soll. Miteingeplant sind zudem Pufferflächen, falls zukünftig beispielsweise die Operationssäle oder andere Funktionsräume erweitert werden müssen. Das Bezirkskrankenhaus wird am neuen Standort seine stationären Betten von 44 auf 66 erhöhen und auch die tagesklinischen Plätze aufstocken.