Beim Pressegespräch rund um die Immobilie (v.li.): Sybille Dominik, Regionaldirektorin LBS, Erwin Bumberger, Vorstandsmitglied LBS, Thomas Munding, Vorstandsvorsitzender Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim, Bernd Schmid, Abteilungsleiter Wohnbau und Immobilien Sparkasse MM-Li-MN.
Memmingen (as). Die Nachfrage nach Wohneigentum in Memmingen ist nach wie vor sehr hoch, konstatierte der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim Thomas Munding im Rahmen eines Pressegesprächs über die aktuelle Situation auf dem Immobilienmarkt. Dem stehe ein sehr begrenztes Angebot gegenüber.
Dass insbesondere bezahlbarer Wohnraum Mangelware ist, führt
Erwin Bumberger, Vorstandsmitglied der LBS Bayern, auf die „seit langem nicht ausreichende
Neubautätigkeit“ zurück. Dies wiederum sei nicht zuletzt auf die drastisch reduzierten steuerlichen
Abschreibungen zurückzuführen, so Bumberger. 46.500 fertiggestellte Wohnungen bayernweit
in 2015 bedeuteten zwar gegenüber dem
Tiefpunkt in 2009 eine Steigerung von 70 Prozent, deckten den Bedarf aber bei weitem
nicht. Gleiches gilt für die Region Memmingen /Unterallgäu, erklärte Thomas Munding. Viele Suchende stehen auf der Warteliste: „Bei
der Sparkasse sind derzeit 7.500 Immobiliensuchende registriert."
Als Gründe für den wachsenden Wohnraumbedarf führt Bumberger neben der Zuwanderung die zunehmende Zahl von Singlehaushalten und den individuellen Wunsch nach mehr Wohnfläche an: „Weniger Menschen brauchen mehr Fläche“ - ein Trend, der sich der Marktanalyse von Sparkasse und LBS zufolge weiter verstärken wird.
Immobilie ist Favorit beim Vermögensaufbau
„Die selbst genutzte Immobilie ist der Favorit bei Vermögensaufbau und Alterssicherung“, erklärte LBS-Vorstand Bumberger. Waren es 2011 noch 45 Prozent, so seien es in Bayern heute 55 Prozent, die - nicht zuletzt aufgrund mangelnder solider und lukrativer Anlagealternativen - eine selbst bewohnte Immobilie als wichtigen Teil der Altersvorsorge nutzen. „Das eigene Zuhause ermöglicht es, für das Alter vorzusorgen, denn die Rendite des Eigenheims ist die ersparte Miete“, erklärte Bumberger den Trend.
Auch in 2015 hat die anhaltend hohe Nachfrage bei gleichzeitig geringem
Angebot zu steigenden Preisen geführt. Für gebrauchte
Eigentumswohnungen erzielten die Makler von LBS und Sparkasse in Bayern mit
durchschnittlich 151.000 Euro einen um 8 Prozent höheren Kaufpreis als im
Vorjahr. Ein gebrauchtes Haus brachte mit durchschnittlich 243.000 Euro sogar 11 Prozent
mehr ein. Munding bezifferte die Kosten
für neue Doppel- und Reihenhäuser im Unterallgäu auf 220.000 bis 500.000 Euro (gebraucht
zwischen 150.000 und 350.000 Euro), für neue Eigentumswohnungen zahlt man
aktuell zwischen 2.000 und 4.500 Euro pro Quadratmeter (gebraucht zwischen 1.000 und
3.000 Euro).
Zinsen langfristig sichern!
„Die teils deutlichen Preissteigerungen der vergangenen Jahre werden durch die historisch günstigen Finanzierungszinsen abgemildert oder sogar aufgewogen“, betonte Bumberger. Um einer Mehrbelastung bei einer Anschlussfinanzierung vorzubeugen, sei langfristige Zinssicherung zu empfehlen. Mit einem Bausparvertrag könne sich der Kunde bis zur letzten Rate vor steigenden Zinsen schützen.
Die Bilanz kann sich sehen lassen: Im vergangenen Jahr hat
die Sparkasse Memmingen-Lindau-Mindelheim
Wohnbaukredite in Höhe von 241 Millionen Euro ausgezahlt. Das sind noch
einmal 20 Prozent mehr als im Vorjahr. Rund 2.600 LBS Bausparverträge mit einer
Summe von 111 Millionen Euro und 2.500 LBS-Wohnriesterverträge wurden
vermittelt.
Und wie geht es weiter? „Im Raum Memmingen und Unterallgäu werden sich die Preise für Wohnimmobilien auf hohem Niveau stabilisieren“, so lautet die Prognose der Experten. Lediglich in besonders gefragten Lagen seien weitere Preisanstiege möglich.