Memmingen (dl). Er sieht aus wie ein überdimensionales Stofftier, vermag aber viel mehr als das. Und kuschelig ist er auch noch, der große Delfin, der es sich seit kurzem im Hort Zollergarten am Memminger Ratzengraben gemütlich gemacht hat. Er will den Buben und Mädchen beim Lernen helfen. Dazu gibt das Tier über eine Brille und Kopfhörer Frequenzen ab, die das Gehirn stimulieren sollen. Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger stellte jetzt die von der "Memo Lounge" gesponserte Lern- und Entspannungshilfe vor.
"Die Frequenzen, die der Delfin über eine Visualisierungsbrille und über Kopfhörer abgibt, stimulieren genau die Regionen im Gehirn, die für das Lernen wichtig sind", erklären Markus Baur und Dirk Merkwitz vom Entspannungs- und Wellnessstudio "Memo Lounge" in der Memminger Schrannenpassage. Die beiden Geschäftsführer haben den 700 Euro teuren Entspannungsdelfin, den sie "Be clever" ("Sei clever") nennen, den Hortkindern geschenkt.
Um sich auf das moderne Gehirntraining einzulassen, müssen sich die Kinder in das kuschelige Stofftier hineinsetzen und dazugehörige Kopfhörer samt Visualisierungsbrille aufsetzen. Die Brille, die mit ihren verdunkelten Gläsern einer Sonnenbrille gleicht, gibt Lichtreize ab. Über die Kopfhörer läuft Musik, hinter der sich laut Baur bestimmte Frequenzen verbergen.
Reizüberflutung beeinträchtigt Konzentration
"Der Delfin ist ein autogenes Trainingssystem und kann zu Prüfungsvorbereitungen dienen oder einfach dabei helfen, dass die Kinder sich bei ihren Hausaufgaben leichter tun", meint Baur. "Durch eine Beruhigung und Ausbalancierung von Gehirnwellen wird die Konzentration gesteigert und der Geist optimal aufs Lernen vorbereitet." In der heutigen Leistungsgesellschaft werde von Kindern viel erwartet, so Baur. Außerdem mache eine steigende Reizüberflutung viele Schüler nervös und konzentrationsschwach.
Memmingens Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger bedankte sich herzlich für den Delfin, der einen unweigerlich an den tierischen Star der bekannten amerikanischen Fernsehserie "Flipper" erinnert.
"Manche können sich noch nicht so richtig auf die neue Lernhilfe einlassen", erzählt Hortleiterin Brigitte Fakler, "andere bekommen nicht mehr genug davon". Aber schon allein die Optik des "Lerndelfins" sei für die Hortkinder ansprechend, freuen sich Fakler und ihre Kolleginnen, die in vier Hortgruppen jeweils 17 Kinder betreuen – darunter auch Buben und Mädchen mit einer Lern- und Leseschwäche.