Das großformatige Ölgemälde „Die Enthauptung König Sigismunds von Burgund“ ist ab Mai im Memminger Stadtmuseum zu sehen. Foto: Kulturamt MM
Memmingen (dl). Das großformatige Ölgemälde mit dem Titel „Die Enthauptung König Sigismunds von Burgund“ des Memminger Malers Johann Friedrich Sichelbein (1648-1719) konnte von der Stadt Memmingen für die Sammlung des Memminger Stadtmuseums ersteigert werden. Es kam bei der Winterauktion des Allgäuer Auktionshauses Kühling in Kempten am vergangenen Wochenende zum Aufruf.
Johann Friedrich Sichelbein hat das
Gemälde im Jahr 1708 geschaffen, und zwar im Auftrag des Konvents des Memminger
Heilig-Geist-Spitals. Dies kann man dem umfangreichen Schriftband im
Bildvordergrund entnehmen. Ebenso den Umstand, dass der Empfänger des Bildes
der damalige Spitalmeister des Ordens Sigismund Teufel war.
Es kann also davon ausgegangen werden, dass das Gemälde zur Ausstattung des unter Sigismund Teufel so prächtig barockisierten Kreuzherrnklosters gehörte. Das seltene Motiv des Märtyrertodes von Sigismund aus Burgund im Jahr 523/524 soll sicherlich auf den Namenspatron des Spitalmeisters verweisen. Im Folgejahr wurde Johann Friedrich Sichelbein mit der Erstellung der Deckenmalerei in der Kirche Peter und Paul, dem heutigen Kreuzherrnsaal, beauftragt.
Der Zuschlag an des städtische Kulturamt erfolgte bei einem Preis von 3.800 Euro. Hinzu kommt das Aufgeld für das Auktionshaus. Die Finanzierung der Neuerwerbung ist durch die Ankaufsmittel des Stadtmuseums und eine Unterstützung der Siebendächerbaugenossenschaft eG. sowie des historischen Vereins Memmingen e.V. gesichert.
Das Gemälde gelangt die nächsten Tage nach Memmingen und wird zunächst einer Restaurierung unterzogen. Die Präsentation im Stadtmuseum ist nach der Winterschließung im Mai dieses Jahres geplant.