Sie freuen sich, dass dieser Kreisverkehr der Partnerstadt Kiryat Shmona bald den Namen „Memmingen“ tragen wird: Alexandra Hartge, Beauftragte für Städtepartnerschaften; Zweite Bürgermeisterin Margareta Böckh; der Bürgermeister von Kiryat Shmona, Avichai Stern; Oberbürgermeister Manfred Schilder mit Ehefrau Karin und der Büroleiter von Stern, Peer Laredo. Foto: Stadt Kiryat Shmona
Kiryat Shmona/Memmingen (dl). Oberbürgermeister Manfred Schilder machte sich mit einer kleinen Delegation auf die Reise in die israelische Partnerstadt Kiryat Shmona. Mit von der Partie waren neben Karin Schilder auch die Zweite Bürgermeisterin Margareta Böckh und die Beauftragte für Städtepartnerschaften Alexandra Hartge. Gleichzeitig mit den Memmingern besuchte auch eine Delegation aus Nancy mit Oberbürgermeister Laurent Hénart an der Spitze Kiryat Shmona. Die beiden Städte verbindet ebenfalls eine Städtepartnerschaft.
Mit einem überwältigenden Empfang im Theater begrüßten die israelischen Freunde die beiden Delegationen. Große und kleine Künstler bespielten das bunte Programm des Gala-Abends mit internationalen Liedern, Folklore und Tanzdarbietungen. Bürgermeister Avichai Stern, der erst seit Dezember im Amt ist, freute sich sehr, dass die Partnerstädte so zahlreich erschienen sind.
„Shalom - my dear friends“, mit diesen Worten begann Oberbürgermeister Manfred Schilder seine Rede im voll besetzten Stadttheater. Im Rahmen seiner Ansprache entschuldigte er sich unter großem Applaus bei den zahlreichen Besuchern für das Leid, das die Deutschen dem jüdischen Volk antaten. Schilder, der seine Ansprache in fließendem Englisch abhielt, schloss seine Rede mit dem Appell: „Freundschaft ist das Fundament, Zusammenarbeit die Zukunft“.
So wurden bei dem Besuch auch die Kontakte zwischen den beiden Kommunen noch weiter vertieft. Der Empfang am nächsten Tag im Rathaus durch Bürgermeister Avichai Stern und seine Stadtratsmitglieder war sehr herzlich. Die Delegation konnte viele Einblicke in das Leben, die Infrastruktur und die zukünftigen Projekte der Partnerstadt gewinnen.
Viele innovative Start-Ups
Ein großes Infrastrukturprojekt von Kiryat Shmona, das sich keine zehn Kilometer entfernt von den Grenzen zu Syrien und dem Libanon befindet, ist das Thema der nachhaltigen Gewinnung von Lebensmitteln. Laut Bürgermeister Avichai Stern steht die Stadt bereits mit namhaften privaten Investoren in Verhandlungen. Beispielhaft seien hier genannt: Nestlé, Tesco und PepsiCo. Unterstützt wird das Projekt auch durch den Staat Israel. Viele innovative Start-Ups sollen sich in der nördlichsten Stadt Israels niederlassen.
Kreisverkehr "Memmingen"
Voller Stolz und Freude präsentierte Bürgermeister Avichai Stern den Besuchern aus Memmingen eine ganz besondere Überraschung: Zu Ehren der Partnerstadt wird der sich gerade im Bau befindliche Kreisverkehr an der Hauptverkehrsstraße direkt vor dem Rathaus den Namen „Memmingen“ bekommen. Er soll mit dem Namen der Partnerstadt und dem Stadtwappen versehen werden. Als perfekte Motivvorlage für das Stadtwappen überreichte Oberbürgermeister Manfred Schilder seinem israelischen Amtskollegen den Stadtwappen-Pin direkt von seinem Sakko-Revers.
Internationale Konferenz „Muni Expo“
Der Aufenthalt im Heiligen Land stand auch in Zusammenhang mit dem Besuch der großen, internationalen Konferenz „Muni Expo“ zum Thema „smart cities und Sicherheit“ in Tel Aviv. Hierzu lud in Kooperation mit dem israelischen Städtetag auch der Deutsche Städtetag ein.
Delegationsleiter Markus Lewe, Präsident des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeister von Münster, begrüßte seine deutschen Amtskollegen und die weiteren Vertreter der Kommunen im Rahmen eines bilateralen Treffens am Rande der Konferenz. Die Teilnehmer/innen tauschten sich über ihre Erfahrungen mit den israelischen Partnerstädten und weitere zukunftsweisende Themen, die im Zusammenhang mit der Messe standen, aus.
"smart city"-Projekte
Insgesamt informierte sich die deutsche Delegation über die neuesten Sicherheitsstandards und "smart city"-Projekte. Die "Muni Expo" war eine zweitägige Ausstellung und Networking-Veranstaltung für israelische und internationale Dienstleister. Wie es sich für die „Start-Up Nation“ Israel schickt, stellte die Expo 170 Unternehmen, Start-Ups und kommunale Projektträger im Bereich der Stadtentwicklung vor, deren Ziel es ist, intelligente Lösungen für die Vielfalt von heutigen und künftigen Herausforderungen für Kommunen und Gemeinden zu bieten. Dazu gehören Cybersicherheitsbedrohungen, Verkehr, Infrastruktur, Bauwesen, Technik, Sicherheit, Verteidigung und vieles mehr.
Tiefe Einblicke in Land und Menschen
Ein weiterer Höhepunkt des Aufenthaltes war der Empfang in der Privatresidenz der deutschen Botschafterin Dr. Susanne Wasum-Rainer in Tel Aviv. Hier erhielt die Delegation des Deutschen Städtetages tiefe Einblicke in das Land und seine Menschen. Dr. Wasum-Rainer berichtete unter anderem, von großen, dringend erforderlichen Infrastrukturprojekten in Tel Aviv und ganz Israel. So liegen beispielsweise die Fahrzeiten für eine Strecke von knapp 70 Kilometern von Tel Aviv nach Jerusalem zwischen 45 Minuten und drei Stunden. „Die Dauer ist völlig unkalkulierbar“, so die Botschafterin.
Mit vielen neuen, freundschaftlichen Kontakten und facettenreichen Eindrücken trat die Delegation wieder ihre Heimreise an. Schilder nutzte den Besuch, um die israelischen Freunde im Sommer nach Memmingen einzuladen. „Hier bekräftigen und bestätigen wir anlässlich ihres 10. Geburtstages unsere Städtepartnerschaft nochmals“, freut sich der Oberbürgermeister schon jetzt.
Beim Empfang in der Privatresidenz von Botschafterin Dr. Susanne Rainer-Wasum (5. von links) in Tel Aviv mit (in der Reihe weiter nach rechts): Markus Lewe, Präsident des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeister von Münster, Alexandra Hartge, Städtepartnerschaften, Zweite Bürgermeisterin Margareta Böckh, Ex-Oberbürgermeisterin und Ehrenbürgerin von Tel Aviv Dr. Petra Roth, Karin Schilder und Oberbürgermeister Manfred Schilder. Foto: Deutscher Städtetag