Zu selten tauchten die Memminger (rote Trikots) gefährlich vor dem Lindauer Tor auf. Hier scheitern Ville Eskelinen (Nr. 90) und Jan Kouba. Fotos: Roland SchrautMemmingen (rad). Die stolze Heimserie der Memminger Indians mit zuletzt zehn Siegen in Serie ist gerissen. Im Auftaktspiel der Bayernliga-Zwischenrunde hatte der ECDC Memmingen gegen einen starken und an diesem Abend zumindest zwei Drittel lang auch besseren EV Lindau vor knapp 2.500 Zuschauern mit 1:4 (0:2/0:2/1:0) das Nachsehen.
Die Meldung "am Rande der Bande" zuerst: Jan Benda und Werner Tenschert werden als "gleichberechtigte" Doppelspitze die Mannschaft bis zum Saisonende trainieren.
Ohne Niemz, Hoffmann und Stotz
Zum sportlichen: Das Topduell gegen den EV Lindau begann für den ECDC Memmingn mit einer Hiobsbotschaft, Torhüter Martin Niemz fiel verletzt aus, auch Alessandro Tripoli mußte krankheitsbedingt passen. Dafür nahm Jugendkeeper Clemens Specht als Ersatztorhüter auf der Bank Platz. Zudem fehlten weiterhin Martin Hoffmann und Marc Stotz. Dagegen konnten die Gäste nahezu komplett antreten, die Voraussetzungen für den elften Memminger Heimsieg in Serie schienen plötzlich nicht mehr optimal.
Die Fans sahen zunächst zwei gleichwertige Teams, durchaus aber mit technischen Vorteilen für die Gäste. Aber die erste gute Möglichkeit hatten die Indians, als Lindaus Torhüter Mayer einen Benda-Schuß durchrutschen ließ - der Puck geht aber um Zentimeter am Tor vorbei. Das erste Tor erzielten wenig später die Lindauer in Überzahl, Haug traf zum 0:1 nach zehn Minuten. Keine Minute später stands 0:2 - Pfeiffer nutzte einen kapitalen Memminger Abwehrfehler. Der Schock saß, Lindau nun deutlich dominant und mit der verdienten 2:0-Führung nach 20 Minuten.
Lindau gedanklich schneller und technisch stärker
Bezeichnend für weite Strecken des Spiels - ein Lindauer kommt gegen drei Memminger und Torhüter Reichelmeir zum AbschlußGleich nach dem Wechsel hatte Memmingens Antti-Jussi Miettinen den Anschlußtreffer auf dem Schläger, aber der Finne agierte zu zögerlich. Anders die - auch gedanklich schnelleren - Gäste, die erhöhten nach 23 Minuten erneut durch Pfeiffer auf 0:3. Als drei Minuten später Babic den vierten Lindauer Treffer markierte, war die frühe Vorentscheidung gefallen. Lindau nutzte die kapitalen Abwehrfehler gnadenlos aus, zudem fanden die Indians kaum zum gewohnten Spiel. Obendrein wurden die wenigen Chancen leichtfertig vergeben.
Martin Jainz mit viel "Schmackes"
Zumindest versuchten es die Indians im Schlußabschnitt nochmals. Martin Jainz versuchte es mit "Schmackes" von der blauen Linie und hatte Erfolg - 1:4 nach 46 Minuten. Geht da vielleicht noch was? Die Indians nun druckvoll und mit guten Möglichkeiten, aber Lindaus Deckung hat nun auch das nötige Dusel. Memmingen versucht alles, nimmt elf Minuten (!) vor dem Ende bei Überzahl den Torhüter zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis. Ohne Erfolg, auch, weil der Unparteiische durch seine (beidseitig) bisweilen konfusen Entscheidungen den Spielfluß hemmte. Dennoch - Lindau war über das gesamte Spiel gesehen die deutlich stärkere Mannschaft und hat die Punkte verdient mitgenommen.
ECDC Memmingen: Reichelmeir (Specht) - Benda (C), Folk, Vit, Tenschert, Jainz - Pfalzer, Rott, Weigant, Miettinen, Kraus, Sikora, Dolezal, Eskelinen, Zimmermann, Kouba, Krafczyk.
EV Lindau: Mayer (Reisinger) - Haug, Leiprecht, Seifert, Sekula, Fuchs (C), Sing - Kirsch, Paul, Cech, Babic, A. Katjuschenko, J. Katjuschenko, Pfeiffer, Sekera, Mikesz, Mlynek.
Tore: 0:1 (10.) Haug (Mlynek/Cech; 5-4), 0:2 (11.) Pfeiffer (A. Katjuschenko/J. Katjuschenko), 0:3 (23.) Pfeiffer (A. Katjuschenko), 0:4 (26.) Babic (5-4), 1:4 (46.) Jainz (Eskelinen/Zimmermann)
Strafminuten: Memmingen 14 - Lindau 12
Schiedsrichter: Wargitsch (Regensburg) - Zuschauer: 2.474