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Schwäbisches Handwerk: Wirtschaftlich stark, doch der Nachwuchs fehlt

veröffentlicht am 21.02.2014

hwk LOGO Schwaben (dl). Die wirtschaftliche Lage des Handwerks, politische Fragen und Bildungsthemen wie die Situation auf dem Ausbildungsmarkt standen beim Treffen der schwäbischen Landräte und Oberbürgermeister mit der Führungsspitze der Handwerkskammer für Schwaben auf der Tagesordnung.

Handwerk als wirtschaftlicher Motor

„In den meisten Kommunen ist die Wirtschafts- und Ansiedlungspolitik Chefsache. Daher ist für uns der Austausch mit den Landräten und Oberbürgermeistern ein wichtiges Anliegen“ fasst Jürgen Schmid, Präsident der Handwerkskammer für Schwaben, die Intension des Treffens zusammen. Schließlich können durch eine mittelstands- und handwerksfreundliche Politik der wirtschaftliche Erfolg von Unternehmen und damit auch die Prosperität vor Ort gezielt gesichert werden.

Gerade in den ländlich geprägten Gebieten ist das Handwerk stark verwurzelt und wirtschaftlich erfolgreich. Bezahlbare und kleinteilig parzellierte Gewerbeflächen, schnelle Genehmigungsverfahren oder eine funktionierende Breibandversorgung sind nur einige wichtige Standortfaktoren.

Mit über 130.000 Arbeitsplätzen ist das Handwerk zudem ein wichtiger Arbeitgeber und Konjunkturmotor. Über die ausgezeichnete Geschäftslage freut sich Präsident Schmid: „90 Prozent unserer handwerklichen Unternehmen sind mit ihrer wirtschaftlichen Lage zufrieden.“

 Nachwuchs- und Fachkräftesicherung dringliche Zukunftsaufgabe

Sorgen bereitet allerdings die Situation auf dem Lehrstellenmarkt. Im Jahr 2012 wurden 3.950 neue Lehrverträge abgeschlossen. Trotz der ungebrochen hohen Ausbildungsleistung der schwäbischen Handwerksbetriebe blieben etliche Lehrstellen unbesetzt. Dazu HWK-Präsident Schmid: „Die besondere Stärke des deutschen Bildungssystems ist bedroht. Denn das bewährte Erfolgsmodell der dualen Berufsausbildung wird durch die zunehmende Akademisierung an den Rand gedrängt. Wir brauchen hier ein Umdenken!“

Die Handwerkskammer ist in Sachen Fachkräftegewinnung bereits seit Jahren äußert engagiert. Dazu Hauptgeschäftsführer Ulrich Wagner: „Für unsere Betriebe ist die Ausbildung das Instrument Nummer 1, um ihren künftigen Fachkräftebedarf zu decken. Unsere Ausbildungsberater und Matcher besuchen Schulklassen und informieren Schüler, Eltern und Lehrer, sie helfen bei der Praktikums- und Lehrstellensuche und sind auf zahlreichen Berufsinfomessen in Schwaben vertreten.“

Das Handwerk ist künftig verstärkt mit der Herausforderung konfrontiert, leistungsfähige und leistungsbereite Absolventen für sich zu gewinnen und gleichzeitig auch solchen Jugendlichen eine berufliche Perspektive zu geben, die zwar nur mäßige Schulnoten hatten, aber im Beruf dann richtig durchstarten wollen.