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Schwache Herbstbelebung

Nur leichter Rückgang der Arbeitslosenzahlen

veröffentlicht am 29.09.2023

Nürnberg/Kempten/Memmingen (dl). Die Arbeitslosenquote ist bundesweit im September weniger stark gefallen als üblich, im Jahresvergleich nahm sie sogar zu. Nur um 0.1 Prozentpunkte sank die Quote, wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilt. Auch der Wirtschaftsraum Memmingen meldet mit 0,2 Prozent auf 2,6 Prozent einen geringen Rückgang.

In Deutschland ist im September im Vergleich zum Vormonat die Zahl der arbeitslosen Menschen nur leicht um etwa 69.000 auf nun 2,627 Millionen gesunken, was einer Quote von 5,7 Prozent entspricht. Im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres gab es indes 141.000 Arbeitslose mehr, die Quote stieg im Vergleich um 0,3 Prozent.

"Die einsetzende Herbstbelebung fällt in diesem Jahr vergleichsweise gering aus", so Daniel Terzenbach, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit. "Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung nehmen zwar ab, jedoch weniger als in einem September üblich." Trotzdem sei der deutsche Arbeitsmarkt aber stabil.

Die Nachfrage nach Personal ist indes weiter hoch, deutschlandweit meldet die Bundesagentur 761.000 offene Stellen.

Ähnlich ist die Lage auch in der Region. „Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 Prozentpunkt auf 2,7 Prozent gesunken – es sind fast 400 Menschen weniger arbeitslos, als noch im August“, zeigt sich Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Kempten Memmingen aber zufrieden. Von diesen Menschen sind über 350 unter 25 Jahre alt: „Hier greift der Saisoneffekt. Viele junge Menschen, die sich nach Schule, Ausbildung und Studium arbeitslos gemeldet haben, haben zu Septemberbeginn eine Arbeit oder Ausbildung aufgenommen. Manche gehen auch auf weiterführende Schulen – und melden sich aus der Arbeitslosigkeit ab“, erläutert Maria Amtmann.

Auch ältere Erwachsene profitieren von der Herbstbelebung und nehmen wieder Arbeit auf, da die Unternehmen nach der Sommerpause vermehrt Arbeitsverhältnisse beginnen lassen.

Konjunkturelle Eintrübung

Allerdings ist hier kein so deutlicher Rückgang der Arbeitslosigkeit festzustellen wie bei den jungen Menschen. „Es lässt sich nicht wegdiskutieren, dass eine konjunkturelle Eintrübung mittlerweile Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen hat“, führt die Agenturchefin aus. „Dies zeigt sich seit einigen Monaten in einer um ca. 0,1 Punkt erhöhten Arbeitslosenquote im Vergleich zu den Vorjahresmonaten. Mit Blick auf die konjunkturelle Entwicklung können wir damit jedoch noch zufrieden sein.“

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Im September lagen neue Beschäftigtendaten für den März 2023 vor. Zum Stichtag in diesem Monat waren im Gebiet der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen 288.062 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt – eine Zunahme um 2.982 Personen (ein Prozent) im Vergleich zum Vorjahresquartal (Stichtag: 31. März 2022). Nach Branchen betrachtet gab es die stärkste Zunahme (1.804 Personen bzw. drei Prozent) im Bereich der Metall- und Elektroindustrie sowie der Stahlindustrie – beides Teilbereiche des Verarbeitenden Gewerbes. Der höchste Rückgang war im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung zu verzeichnen (560 Personen weniger bzw. -13,8 Prozent).

Beschäftigungsrückgang auch in Memmingen

Betrachtet man die Entwicklung in den Städten und Kreisen, ist im Vergleich zum Vorjahresquartal fast überall eine moderate Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung feststellbar. Ausnahmen bilden die Städte Kaufbeuren und Memmingen, in denen die Beschäftigung leicht zurückgegangen ist.

Zunahme im Jahresvergleich

Die Herbstbelebung ließ die Zahl der bei der Agentur für Arbeit Kempten-Memmingen und den Jobcentern der Region arbeitslos gemeldeter Menschen im September auf 10.822 Personen sinken – ein Rückgang um 396 Personen (-3,5 Prozent) im Vergleich zum August und eine Zunahme um 625 Personen (6,1 Prozent) im Vergleich zu September 2022. Die Arbeitslosenquote lag damit bei 2,7 Prozent – 0,1 Punkt unter der Quote des Vormonats und 0,1 Punkt über der des Vorjahresmonats.

Erwartungsgemäß verabschiedeten sich vor allem jüngere Menschen unter 25 Jahren aus der Arbeitslosigkeit: mit 1.195 arbeitslos gemeldeten Personen waren es 335 (-21,9 Prozent) weniger als noch im August und auch 33 (-2,7 Prozent) weniger als im Vorjahr. Schul- und Ausbildungsstart zeigten hier Wirkung – wie auch neu beginnende Arbeitsverhältnisse nach der Sommerpause.

(Grafiken: Agentur für Arbeit)