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Sauberer Schwerlastverkehr

Erste Wasserstofftankstelle kommt nach Memmingen

veröffentlicht am 14.12.2021
Wasserstofftankstelle

Alexander Hold, Vizepräsident des Bayerischen Landtags (2. v. re.) und Manfred Schilder, Oberbürgermeister der Stadt Memmingen (re.), informierten sich vor Ort bei David Keidler und Thomas Leger (v. li.) von der Firma Leger aus Kempten. Foto: K. Dorsch

Memmingen/Allgäu (dl/as). Die Firma Leger aus Kempten plant im Memminger Gewerbegebiet Nord die erste Wasserstoff-Tankstelle im Allgäu. Im Rahmen der „Wasserstoff-Offensive“ übernimmt der Freistaat 90 Prozent der auf 1,8 Millionen Euro geschätzten Kosten.

„Geredet ist genug. Nun ist es an der Zeit, Taten folgen zu lassen. Um unsere gesetzten Klimaziele zu erreichen, muss noch viel passieren. Ich freue mich deshalb besonders, dass ich den Bau der ersten Wasserstofftankstelle im Allgäu persönlich mit anstoßen konnte und diese mit der kraftvollen Förderung im Rahmen der Bayerischen Wasserstoffstrategie von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger nun verwirklicht werden kann“, sagt Alexander Hold, Landtagsabgeordneter der Freien Wähler, der sich gemeinsam mit Oberbürgermeister Manfred Schilder im Gewerbegebiet über den Baubeginn und den aktuellen Stand der Planung informierte.

Kurze Tankzeit und hohe Reichweite

In den nächsten zwei Jahren entsteht an der strategisch besten Stelle unweit des Autobahnkreuzes Memmingen eine leistungsfähige Wasserstofftankstelleninfrastruktur, die vor allem den Schwerlastverkehr ansprechen soll. Insbesondere im Schwerlastbereich ist die Umstellung auf emissionsfreie Antriebe dringlicher denn je. Für Logistikunternehmen, die über einen Umstieg auf alternative Antriebe nachdenken, sind die kurze Betankungszeit von etwa 20 Minuten, die uneingeschränkte Nutzlast sowie die hohe Reichweite von 500 Kilometern pro Tankfüllung die entscheidenden Vorteile gegenüber batteriebetriebenen E-Fahrzeugen.

„Wir werden in den nächsten Jahren ein flächendeckendes Netz an Wasserstofftankstellen brauchen, allein schon deshalb, weil die Auftraggeber von den Logistikern zunehmend klimaneutrale Transporte fordern“, erläutert Hold die aktuelle Situation. Zudem seien öffentliche Auftraggeber zur Erfüllung der „clean vehicle directive“ der EU seit diesem Jahr, aber verstärkt ab 2025, gezwungen, auf emissionsfreie Busse und LKW umzusteigen.

"Wichtige Zukunftstechnologie"

Die Entwicklungsdynamik bei Wasserstoff im Verkehr ist groß, daher erwarten die Fachleute rasche Fortschritte bei Technologieentwicklung und Innovationen. „Je schneller sich grüner Wasserstoff gegenüber Diesel im Verkehr durchsetzt, desto besser. Wasserstoff spielt als Zukunftstechnologie eine tragende Rolle. Nachdem der Förderbescheid für die erste Wasserstofftankstelle im Allgäu nun vorliegt, können die weiteren Maßnahmen beginnen. Wenn alles gut geht, dann wird im Frühjahr 2023 der erste LKW mit Wasserstoff betankt werden“, freut sich Vizepräsident Hold.

Konsequente Energie- und Mobilitätswende

Bayern hat sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt und strebt eine konsequente Energie- und Mobilitätswende an. Innovative Technologien und CO2-frei erzeugter, grüner Wasserstoff spielen dabei eine besondere Rolle. Das seit dem 01. Oktober 2020 laufende Förderprogramm unterstützt öffentliche wie nichtöffentliche Wasserstofftankstellen für Nutzfahrzeuge, Busse sowie für Logistikfahrzeuge mit bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten. Ebenso wird die Umrüstung der genannten Fahrzeuge in Kombination mit betriebsinternen Tankstellen gefördert. Unter Federführung des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger soll sich der Freistaat im Rahmen der Bayerischen Wasserstoffstrategie zu einem weltweiten Wasserstoff-Technologieführer entwickeln.