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"Saubere und bezahlbare Energie für alle"

Intelligente Stromspeicher im Fokus der Jahresversammlung der Grünen

veröffentlicht am 29.01.2018
Saubere Energie Stromspeicher Grüne

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat Bernhard Thrul mit Gastreferentin Katharina Kreideweis von der sonnen GmbH Wildpoldsried und Corinna Steiger, Kreissprecherin der Grünen (v.li.). Fotos: Hassler

Memmingen (ch). „Saubere und bezahlbare Energie für alle – ist die größte Herausforderung unserer Zeit“. Das Zitat von Mitgründer der sonnen GmbH Christoph Ostermann leitete den Gastvortrag bei der Jahresversammlung des Ortsverein Bündnis 90/Die Grünen Memmingen am vergangenen Samstag ein, nachdem die Kreissprecherin der Grünen und Stadträtin Corinna Steiger die Gäste begrüßt und die Gastreferentin Katharina Kreideweis der sonnen GmbH Wildpoldsried vorgestellt hatte.

Katharina Kreideweis der sonnen GmbH Wildpoldsried stellte das innovative Unternehmen sonnen GmbH aus Wilpoldsried den rund 30 anwesenden Gästen vor, unter denen sich auch Stadräte anderer Fraktionen befanden:

2010 gründeten Christoph Ostermann und Torsten Stiefenhofer die sonnen GmbH mit dem Ziel, dass sich alle Menschen mit sauberer und bezahlbarer Energie versorgen können. "Zündfunke war die Frage, warum der selbst erzeugte Solarstrom von Photovoltaik-Anlagen eingespeist wird, anstatt ihn selbst zu verbrauchen", erklärte die Sales Managerin für die hiesige Region Katharina Kreideweis.

Saubere Energie Stromspeicher Grüne

Katharina Kreideweis, regionale Sales Managerin sonnen GmbH.

So entwickelten die beiden Gründer die „sonnenBatterie“, mit der sich ein Haushalt zu rund 75 Prozent im Jahr mit sauberer und selbst erzeugter Energie versorgen kann. Die sonnenBatterie, die bereits 2011 auf den Markt kam, war gleichzeitig das erste lieferfähige Lithium-Ionen-Komplettsystem überhaupt – eine echte Pionierleistung.

„Smart home ready“ und „sonnenBatterie eco“

Nur ein Jahr später wurde aus dem reinen Speicher mit „Smart home ready“ ein intelligentes System, das Elektrogeräte ansteuern kann, die Wetterdaten verarbeitet und den Stromverbrauch visualisiert.

2013 stieg mit eCapital der erste internationale Investor bei sonnen ein, ein Jahr später kam die „sonnenBatterie eco“ auf den Markt, ein Modell, welches als fortlaufend aktualisierte Generation bis heute der mit Abstand meistverkaufte Batteriespeicher des Unternehmens ist.

Vom Hersteller zum Energieanbieter

Mit der Einführung der sonnenCommunity machte sonnen dann einen entscheidenden Schritt: Zusätzlich zum Hersteller von Batteriespeichern wurde das Unternehmen zum Energieanbieter.

Mit der ersten dezentralen Energie-Gemeinschaft, in der Menschen ihren Strom selbst erzeugen, speichern und mit anderen teilen können, können Mitglieder der sonnenCommunity nun durch Vernetzung und den bilanziellen Austausch von Energie, unabhängig von klassischen Versorgern werden.

2016 folgte bei sonnen diesbezüglich ein weiterer Durchbruch: sonnen machte Strom kostenlos. Mit der „sonnenFlat“ können sonnenCommunity-Mitglieder nun ihre kompletten Stromkosten sparen: sonnenBatterie-Besitzer stellen dafür einen kleinen Teil ihres Speichers für das deutsche Stromnetz zur Verfügung, wenn sie ihn gerade nicht benötigen.

Mitglieder erhalten kostenlosen Strom.

Tausendfach vernetzt entsteht so aus vielen kleinen Speichern ein großer Speicher und das Netz kann zu bestimmten Zeiten entlastet und Schwankungen ausgeglichen werden. Als Gegenleistung erhalten Mitglieder der sonnenCommunity kostenlosen Strom.

Neben den sonnenCommunity-Mitgliedern profitiert auch die Allgemeinheit von dieser Energiedienstleistung, da erneuerbare Energien noch besser in den Strommix integriert werden können und so weniger konventionelle Kraftwerksleistung benötigt wird. Das spart CO2 und reduziert den Bedarf an weiterem Netzausbau.

„sonnenFlat city“ für Wohnungsbesitzer

2016 kamen neben dem Venture-Kapital-Arm von General Electric „GE Ventures“ neue Investoren dazu und mit Hilfe der Investitionen ging es 2017 auch mit den Innovationen schnell weiter: Im gleichen Jahr führte sonnen die „sonnenFlat city“ für Wohnungsbesitzer ein, wodurch erstmals die Bindung eines Batteriespeichers an eine Photovoltaik-Anlage wegfiel.

„Nun können nicht nur Hausbesitzer, sondern auch Menschen in Wohnungen ohne eigene PV-Strom-Produktion, Zugang zu kostenlosem Strom aus der sonnenCommunity erhalten und von sauberer und bezahlbarer Energie profitieren“, resümiert Katharina Kreideweis.

Vielfach ausgezeichnet

Von den auf 20 Jahre und für 10.000 Ladezyklen ausgelegten sonnenBatterien hat die sonnen GmbH bis heute weltweit mehr als 20.000 installiert und ist damit weltweiter Marktführer für Batteriespeicher.

Für seine Innovationen und das schnelle Wachstum hat das Unternehmen zahlreiche Auszeichnung erhalten – unter anderem wurde die sonnen GmbH 2016 vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) neben Amazon, Facebook und Tesla als eines der weltweit innovativsten Unternehmen ausgezeichnet.

Über 75.000 Menschen werden heute von der sonnenCommunity mit sauberer und bezahlbarer Energie versorgt.

„Memmingen schläft“

Durch ein Energiebündnis, der Energiegenossenschaft Leutkirch eG, in dem Dächer gemeinsam zur Produktion von Solarenergie genutzt werden, sei Leutkirch ein Vorreiter in Sachen saubere Energie, stellte der anwesende Herr Rupp vom Bund Naturschutz fest. „Memmingen schläft diesbezüglich“.

Die Grünen-Kreissprecherin Corinna Steiger unterstrich seine Aussage: Vor Jahren habe sie in Memmingen Anträge gestellt, die damals abgelehnt wurden. Nun kündigte sie an, neue Anträge zu stellen, nachdem auch der Energiebericht der Stadt Memmingen für 2016 Handlungsbedarf anzeige.

Stadt Memmingen bezieht "schmutzigen" Strom

Denn der für öffentliche Gebäude genutzte Strom in der Stadt Memmingen ist kein „sauberer“ Strom aus erneuerbaren Energien, sondern stammt aus konventioneller Stromproduktion durch Kohle und Atomkraftwerke.

„Das wollen wir ändern“, so die abschließende Nachricht von Corinna Steiger bei der Jahresversammlung der Grünen im Cafe Brommler in Memmingen.

Auf Nachfrage an den anwesenden Stadtrat Gerhard Neukamm der CSU-Fraktion stellte dieser in Aussicht, die Stadt Memmingen werde sich zukünftig um die Verwendung sauberer Energie bemühen.