(dl). Dramatische Entwicklung in Deutschland: Mittlerweile sind mehr als 75 Prozent aller Fluginsekten und seit 1965 rund 65 Prozent aller Vögel verschwunden. Auch in Bayern gibt es drastische Rückgänge: 54 Prozent aller Bienen sind bedroht oder bereits ausgestorben. 73 Prozent aller Tagfalter nicht mehr vorhanden. Die ÖDP hat sich vorgenommen, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern den ökologischen Kollaps der bayerischen Heimat zu verhindern. Dazu findet das vor kurzem gestartete Volksbegehren „Bienen retten – Artensterben stoppen“ statt (siehe Extra-Hinweis).
Als Denkanstoß „bewaffneten“ sich regionale Landtags- und Bezirkstagskandidaten der Stimmkreise Memmingen, Neu-Ulm und Kaufbeuren in Guerilla-Manier mit „Samenbomben“ und Samentütchen und vollzogen einen symbolischen Akt zur Rettung von Bienen, sonstiger Insekten und der pflanzlichen Artenvielfalt. In einen wie festbetonierten Randstreifen eines Maisfeldes wurde gemeinsam eine Furche gezogen und der so gelockerte Boden mit verschiedenen Blütensamen bestreut.
Unter den „Bombenlegern“
befanden sich Bezirksrat Alexander Abt und Lucia Fischer (Bezirkstagskandidaten
im Stimmkreis Memmingen), Christian Fröhlich (Bezirkstagsdirektkandidat
im Stimmkreis Kaufbeuren), Stadtrat, Prof. Dr. Dipl. Ing. Dieter Buchberger und
Gabriela Schimmer-Göresz (Landtagskandidaten im Stimmkreis Memmingen)
sowie Krimhilde Dornach (Landtagsdirektkandidatin im Stimmkreis
Neu-Ulm).
Volksbegehren muss zünden
Das Volksbegehren muss einen durchschlagenden Erfolg erzielen. Das Bayerische Naturschutzgesetz soll zugunsten des Artenschutzes verbessert und freiwillige Zusagen zu Verpflichtungen werden. Beispielhaft werden die Erstellung eines Biotopnetzes, der Erhalt von zehn Prozent aller Wiesen als Blühwiesen sowie eine pestizidfreie Bewirtschaftung aller öffentlichen Flächen gefordert. Zusätzlich werden eine Landwirtschaft, die den Artenschutz sichert, ein massiver Ausbau der ökologischen Landwirtschaft sowie ein jährlicher Zustandsbericht der Natur in Bayern und die Verankerung des Naturschutzes als Teil der Ausbildung von Land- und Forstwirten genannt.
Die ÖDP erklärt dem Irrweg der export-orientierten Intensiv-Landwirtschaft eine deutliche Absage. Sie will Landwirte gleichermaßen retten und sie für ihren Dienst an Natur, Boden, Wasser und Arterhalt fair entlohnen, statt ständig viel Geld in die Sanierung von Trinkwasseranlagen zu investieren.
„Es darf nicht so bleiben, dass ich auf einer Fahrt durch den Landkreis keinen einzigen Blühstreifen, kein einziges Sonnenblumenfeld oder die durchwachsene Silphie sehe. Maismonotonie, kurzgeschorene blumenfreie Wiesen und Ackerrand-/Straßenrandstreifen rotten auch noch den letzten Rest unserer Insekten aus. Die Folgen für unsere Lebensmittel wären fatal, wenn uns die natürlichen Bestäuber ausgehen“, so Gabriela Schimmer-Göresz