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Risiko Fernreisen

Klinikum Memmingen informiert über Gefahren und vorbeugende Maßnahmen

veröffentlicht am 05.05.2018
Fernreise Risiko

Dr. Christoph Pöhlmann informierte darüber, was bei Fernreisen aus infektiologischer Sicht zu beachten ist. Foto: Koch

Memmingen (dl). Die Hauptreisezeit steht bevor, rechtzeitg informierte Hygiene-Chefarzt Dr. Christoph Pöhlmann vom Klinikum Memmingen über die gesundheitlichen Risiken bei Fernreisen im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung.

Risiken für Reisende entstünden meist durch schlechte hygienische Verhältnisse in Ländern wie Afrika oder Fernost, sowie aufgrund klimatischer Bedingungen in tropischen oder subtropischen Ländern.

„Ich rate jedem Fernreisenden, sich idealerweise schon ein halbes Jahr vor der Abreise tropenmedizinisch beraten zu lassen“, betonte Pöhlmann.

Da zwischen den einzelnen Impfungen zum Teil zeitliche Abstände von bis zu vier Wochen eingehalten werden müssten, sei es wichtig, rechtzeitig mit den empfohlenen Impfungen zu beginnen, so der Mediziner weiter.

Wasser stets abkochen

Die häufigsten „importierten“ Erkrankungen von Tropenrückkehrern seien Durchfall-Erkrankungen – vor allem bei Reisen nach Afrika, Südostasien oder Zentralamerika. „Bekannte Durchfallerreger wie Salmonellen, Camphylobacter oder EHEC nimmt man meist beim Essen auf.“ Vor der Mahlzeit solle man deswegen gründlich die Hände waschen und gegebenenfalls desinfizieren. „Vermeiden Sie auch rohe Speisen wie Salate oder halbgegarte Meeresfrüchte und verzichten Sie auf Obst, das man nicht schälen kann.“ Auch solle man kein Leitungswasser trinken und das Wasser zum Zähneputzen abkochen oder abgepacktes Mineralwasser verwenden. „Hält der Durchfall länger als 48 Stunden an oder ist blutig, müsse unbedingt einen Arzt aufgesucht werden.

Fieber zweithäufigstes Symptom

Das zweithäufigste Symptom bei Fernreisen sei Fieber: „Tritt bei Aufenthalt in einem Malariagebiet bei Ihnen nach einer Woche Fieber auf, dann gehen Sie bitte immer von Malaria aus, bis das Gegenteil bewiesen ist“, unterstrich Pöhlmann.

Eine medikamentöse Malariaprophylaxe werde vor allem für die meisten afrikanischen Länder, für Mittelamerika und Teile Asiens empfohlen – zum Teil in Abhängigkeit von der Jahreszeit. „

Auch Dengue-Fieber und das Gelbfieber werde durch Mücken übertragen, führte Pöhlmann weiter aus. „Langärmlige, helle, dicht abschließende aber nicht zu enge Kleidung, damit die Mücken nicht durchstechen können“, sei sinnvoll, ebenso die Verwendung eines Moskitonetzes.

Hepatitis A - Gefahr bei niedriger Hygiene

Bei Reisen in Länder mit niedrigem hygienischem Standard wie Süd-, Osteuropa oder tropische Regionen sei es zudem wichtig, sich gegen Hepatitis A impfen zu lassen. Hepatitis A werde fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion übertragen. Infektionsquellen seien kontaminiertes Trink- oder Badewasser sowie kontaminierte Lebensmittel wie Muscheln oder mit Fäkalien gedüngtes Gemüse.

Treten nach einer Reise gesundheitliche Probleme auf, sei es wichtig, beim Arzt anzugeben, dass man im Ausland war. „Denn es kann gut sein, dass Sie nicht automatisch danach gefragt werden“, so der Hygiene-Chefarzt.