Dr. Christoph Pöhlmann informierte darüber, was bei Fernreisen aus infektiologischer Sicht zu beachten ist. Foto: Koch
Risiken für Reisende entstünden meist durch schlechte hygienische Verhältnisse in Ländern wie Afrika oder Fernost, sowie aufgrund klimatischer Bedingungen in tropischen oder subtropischen Ländern.
„Ich
rate jedem Fernreisenden, sich idealerweise schon ein halbes Jahr vor der
Abreise tropenmedizinisch beraten zu lassen“, betonte Pöhlmann.
Da
zwischen den einzelnen Impfungen zum Teil zeitliche Abstände von bis zu vier
Wochen eingehalten werden müssten, sei es wichtig, rechtzeitig mit den empfohlenen
Impfungen zu beginnen, so der Mediziner weiter.
Wasser stets abkochen
Die
häufigsten „importierten“ Erkrankungen von Tropenrückkehrern seien Durchfall-Erkrankungen
– vor allem bei Reisen nach Afrika, Südostasien oder Zentralamerika. „Bekannte Durchfallerreger
wie Salmonellen, Camphylobacter oder EHEC nimmt man meist beim Essen auf.“ Vor
der Mahlzeit solle man deswegen gründlich die Hände waschen und gegebenenfalls desinfizieren.
„Vermeiden Sie auch rohe Speisen wie Salate oder halbgegarte Meeresfrüchte und
verzichten Sie auf Obst, das man nicht schälen kann.“ Auch solle man kein
Leitungswasser trinken und das Wasser zum Zähneputzen abkochen oder abgepacktes
Mineralwasser verwenden. „Hält
der Durchfall länger als 48 Stunden an oder ist blutig, müsse unbedingt einen Arzt aufgesucht werden.
Fieber zweithäufigstes Symptom
Das
zweithäufigste Symptom bei Fernreisen sei Fieber: „Tritt bei Aufenthalt in
einem Malariagebiet bei Ihnen nach einer Woche Fieber auf, dann gehen Sie bitte
immer von Malaria aus, bis das Gegenteil bewiesen ist“, unterstrich Pöhlmann.
Eine medikamentöse Malariaprophylaxe werde vor allem für die meisten afrikanischen Länder, für Mittelamerika und Teile Asiens empfohlen – zum Teil in Abhängigkeit von der Jahreszeit. „
Auch Dengue-Fieber und das Gelbfieber werde durch Mücken übertragen, führte Pöhlmann weiter aus. „Langärmlige, helle, dicht abschließende aber nicht zu enge Kleidung, damit die Mücken nicht durchstechen können“, sei sinnvoll, ebenso die Verwendung eines Moskitonetzes.
Hepatitis A - Gefahr bei niedriger Hygiene
Bei
Reisen in Länder mit niedrigem hygienischem Standard wie Süd-, Osteuropa oder
tropische Regionen sei es zudem wichtig, sich gegen Hepatitis A impfen zu
lassen. Hepatitis A werde fäkal-oral durch Kontakt- oder Schmierinfektion übertragen.
Infektionsquellen seien kontaminiertes Trink- oder Badewasser sowie
kontaminierte Lebensmittel wie Muscheln oder mit Fäkalien gedüngtes Gemüse.