Die Verantwortlichen der Siebendächer Baugenossenschaft mit dem Rathauschef beim Richtfest (von links): Markus Sonntag und Claudia Knittel, Vorstände der Siebendächer, Oberbürgermeister Manfred Schilder, ehemaliger Vorstand Josef Lang und Aufsichtsratsvorsitzender Josef Dietrich. Fotos: Johannes Wiest
Memmingen (jw/as). Richtfest in der Augsburger Straße: Bei nasskaltem Winterwetter konnte die Memminger Siebendächer Baugenossenschaft eG nun das erste Etappenziel des Wohnbauprojekts auf dem Gelände der alten Gärtnerei feiern. Mit einer Fertigstellung des 15 Millionen Euro teuren Bauwerkes ist allerdings erst im März 2021 zu rechnen.
Auf dem ehemaligen städtischen Pendlerparkplatz an der Augsburger Straße mit einer Gesamtfläche von 5.800 Quadratmeter werden derzeit 58 Wohnungen mit 50 und 90 Quadratmetern Wohnfläche in vier Gebäuden errichtet (wir berichteten). Im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus werden 24 Wohnungen über die Regierung von Schwaben einkommensorientiert gefördert.
"Mit Netto-Mieten zwischen 5,40 und 6,40 Euro pro Quadratmeter entsteht hier in absolut stadtnaher Lage nachhaltiger, energieeffizienter und bezahlbarer Wohnraum", konstatierte Siebendächer Vorstand Markus Sonntag. Dies sei ein weiterer Beitrag der Siebendächer zur attraktiven Stadtentwicklung im Memminger Osten.
Schlechter Baugrund und Schallschutz
Mehrkosten von rund einer Million Euro entstanden einerseits durch aufwändige Schall- und Erschütterungsschutzmaßnahmen, die aufgrund der Nähe zur Bahnlinie nötig waren. Bedingt durch den schlechten Baugrund, musste das Objekt zudem auf 210 Plomben gegründet werden (Pfahlgründung).
Bei den archäologischen Grabungen an der ehemaligen Schanze kamen Überreste einer mittelalterlichen Besiedlung zutage. Da auf dem Grundstück im zweiten Weltkrieg Bomben niedergingen, wurden die Erdaushubarbeiten zusätzlich durch einen Kampfmittelräumdienst überwacht Die Entsorgung des Aushubs gestaltete sich aufgrund von vielfältig verunreinigten Verfüllungen des ehemaligen Stadtgrabens sowie der Bombentrichter kompliziert.
Aufwendiges und nachhaltiges Projekt
Es war also durchaus ein mutiges und aufwendiges Bauvorhaben, dass dort vor einem Jahr begann, und ein nachhaltiges: Die Energieerzeugung der Wohnanlage erfolgt über Geothermie mit einer Grundwasserwärmepumpe (KfW-Effizienzhaus 55). Der Bau ist zudem komplett barrierefrei mit Aufzügen in allen Häusern. Eine Photovoltaikanlage regelt den Betrieb der Wärmeversorgung und der Allgemeinstromanlagen für Aufzüge, Treppenhaus- und Tiefgaragenbeleuchtung.