Vom Marktplatz aus setzten sich über 100 Radler in Bewegung. Mit am Start: waren letztes Jahr Oberbürgermeister Manfred Schilder (vorne rechts) und die Dekane Waldmüller (neben dem OB) und Schieder (vorne links). Archivfoto: Geiger
Memmingen (dl). Der bundesweite Wettbewerb "Stadtradeln" startet auch dieses Jahr in Bayern wie gewohnt am 1. Mai. Der Initiator Klima-Bündnis e.V. hat auf die aktuelle Lage reagiert und den Aktionszeitraum bis zum 31. Oktober verlängert. Alle teilnehmenden Kommunen können sich also für einen späteren Zeitpunkt anmelden. Neu: Erstmals findet zeitgleich auch das bayernweite Schulradeln statt.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, aber auch der Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Dorsten, sprechen sich angesichts der aktuellen Lage für das Fahrrad als risikoarmes und vorbeugendes Verkehrsmittel aus. Also kein Grund auf das Radfahren unter Berücksichtigung einzuhaltender Sicherheitsabstände zu verzichten. Entsprechend können Kommunen mit ihrer Teilnahme am "Stadtradeln" für den Zeitpunkt, an dem das öffentliche Leben wieder schrittweise hochgefahren wird, einen wichtigen Beitrag zur Normalisierung des Alltags leisten. So sieht es auch AGFK Bayern-Geschäftsführerin Sarah Guttenberger: „Insbesondere in der gegenwärtigen Krise hat sich gezeigt, wie verlässlich und resilient das Fahrrad als Verkehrsmittel ist. Nicht nur ermöglicht es auf seine einmalige Art und Weise einen alltagstauglichen Bewegungsradius aufrechtzuerhalten, sondern Radfahren leistet zudem einen aktiven Beitrag zur persönlichen Gesundheitsvorsorge.“
Das Lenkrad gegen die Lenkstange eintauschen
Vor zwölf Jahren als Klimaschutz-Aktion für Kommunalpolitiker gestartet, hat sich "Stadtradeln" als bundesweiter Wettbewerb auf alle Bürgerinnen und Bürger ausgeweitet und als fester Bestandteil des kommunalen Radkalenders etabliert: Zwischen dem 1.5. und 31.10. bestimmen Städte, Gemeinden und Landkreise drei aufeinanderfolgende Wochen, in denen sie ihre Bürgerinnen und Bürger dazu motivieren, das Lenkrad gegen die Lenkstange einzutauschen. Auch wenn in diesem Jahr nicht zu erwarten ist, dass die gesammelten Gesamtkilometer in den teilnehmenden Kommunen Rekordwerte erzielen, zählt jetzt erst recht jeder geradelte Kilometer. Diese können tagesaktuell online auf www.stadtradeln.de eingetragen und gleichzeitig überprüft werden, wo die eigene Gemeinde steht: Gesamtkilometer, Kilometer pro Einwohner oder fahrradaktivstes Kommunalparlament sind die Kategorien, für die drei Wochen lang in die Pedale getreten wird.
Erstmals zeitgleich mit bayernweitem Schulradeln
Erstmals findet in diesem Jahr mit dem bayernweiten Schulradeln eine zielgruppenspezifische Erweiterung statt. Das Schulradeln richtet sich an alle Schulen innerhalb von Kommunen, die sich bereits zum "Stadtradeln" angemeldet haben, und läuft zeitgleich. Alle Schülerinnen und Schüler, deren Eltern sowie Lehrkräfte sind aufgerufen, in Schulteams gegeneinander anzutreten und zugleich Kilometer für ihre Kommune zu sammeln.
Der Freistaat, der bis zum Jahr 2025 den Radverkehrsanteil nahezu verdoppeln will, unterstützt solche kommunalen Bestrebungen gerne und hat in diesem Jahr seinen Beitrag zur Deckung der Teilnahmegebühren am "Stadtradeln" um 40.000 Euro auf 130.000 Euro erhöht.