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Protestaktion Kassenbon: "Es reicht"!

BDS Bayern ruft zum Sammeln von Kassenbons auf

veröffentlicht am 12.02.2020
Kassenbonpflicht

Der BDS-Bayern will mit einer koordinierten Protestaktion gegen die Kassenbon-Pflicht vorgehen. Symbolfoto: Tim Reckmann /pixelio.de

München (dl). „Es reicht!“, stellt die Präsidentin des Bundes der Selbständigen (BDS) Gabriele Sehorz entschieden fest und meint damit die Kassenbon-Pflicht. Diese gilt seit 1. Januar 2020 und sorgt seitdem für großen Ärger. Aus diesem Grund fordert Sehorz jetzt Ihre Mitgliedsunternehmen zum koordinierten Protest auf.

„Wir sind gerade dabei, Sammelboxen aufzustellen, mehrere Bäckereien, Metzger und Supermärkte sind schon dabei. Wir sammeln die Kassenzettel ein und fahren Sie dann nach Berlin", so Sehorz weiter. Im Navigationsgerät der Transporter - die Sehorz anführen wird – steht die Adresse des Bundesfinanzministeriums.

„Viele Unternehmer sammeln bereits die vom Kunden nicht gewünschten Bons – jetzt wird der BDS Bayern diesen Protest bündeln. Wir wollen die Bundespolitik damit aufrütteln“, versicherte Hauptgeschäftsführer Michael Forster.

Fehlender Wertschätzung der Politik

Die Kassenbon-Pflicht ist aus Sicht des Mittelstandsverbandes ein weiterer Ausdruck von fehlender Wertschätzung der Politik besonders den kleinen und mittelständischen Unternehmern gegenüber. „Über Nacht haben wir quasi 82 Millionen Menschen zu Steuerfahndern gemacht. Jeder Kunde, der heute keinen Kassenzettel für seine Kugel Eis oder seine Semmel bekommt, kann sagen: 'Da schau her, der betrügt jetzt das Finanzamt!', erklärt Forster. "Das befeuert unnötiges Misstrauen in unsere fleißigen Unternehmerinnen und Unternehmer."

Große Umweltbelastung

"Die Belegpflicht in der derzeitigen Ausgestaltung ist falsch. Sie muss abgeändert werden", betont BDS-Präsidentin Sehorz. "Ich fordere die Bundesregierung auf, die Belegpflicht zu überarbeiten und diese realitätsnah zu gestalten. Weder möchte der Verbraucher für seine Butterbreze beim Bäcker einen Beleg, noch ist dies mit den heute zugelassenen Kassen aus überwachungstechnischen Gründen notwendig. Ganz zu schweigen von der großen Umweltbelastung durch dieses giftige Papier“, stellt Sehorz fest und fordert: „Nehmen wir uns ein Beispiel an Frankreich, hier wurde gehandelt und die Bon-Pflicht für Kleinbeträge abgeschafft!“

Bayerische Ladenbetreiber können ihre gesammelten Kassenzettel direkt an die Hauptgeschäftsstelle des BDS Bayern in der Schwanthalerstraße 110, 80339 München, senden oder eine Sammelbox bestellen.

Info: Dem BDS Bayern gehören rund 15.000 Unternehmen und Selbständige mit ca. 350.000 Mitarbeitern an. Über 90 Prozent der Unternehmen aus allen Branchen des bayerischen Mittelstands sind in Familienbesitz.