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Protest gegen geplante Umgehung durch das Krebsbachtal

veröffentlicht am 25.09.2012

Die Vertreter von BN und BI und weitere Bürger protestieren gegen das geplante Straßenprojekt im Krebsbachtal. Im Vordergrund von links: Stefan Böckler, Gerald Jütten, Regina Böckler, Volker Lohmann, Gerald Jütten und Thomas Frey. Foto: jmg

Rummeltshausen/Günz (jmg) - Der Bund Naturschutz (BN) und die Bürgerinitiative Krebsbachtal (BI) lehnen die geplante Trasse für eine Umgehungsstraße Holzgünz durch das Krebsbachtal ab. Die Trasse ist auch zur Erschließung und Anbindung des geplanten interkommunalen Gewerbegebiets der Gemeinden Holzgünz, Westerheim und Sontheim an der Autobahnausfahrt Holzgünz vorgesehen. Eine von BN und BI vor Ort organisierte Protestaktion  hat den Unmut der Bevölkerung erneut zum Ausdruck gebracht.

"Ein so starker Eingriff in das bisher weitgehend unberührte Krebsbachtal ist bei einer verhältnismäßig geringen Entlastungsfunktion der Straßen nicht gerechtfertigt", so Joachim Stiba, stellvertretender Vorsitzender der BN Kreisgruppe Memmingen-Unterallgäu und Vorsitzender der BN Ortsgruppe Erkheim - Günztal. Der BN kritisiert generell die Entwicklung von Gewerbegebieten an Autobahnabfahrten massiv. "Arbeitsplätze gehören an die Orte, wo die Menschen auch wohnen. Gewerbegebiete, die praktisch nur mit dem Auto erreichbar sind, sind in Zeiten immer stärker ansteigender Benzinpreise eine Fehlinvestition", so Thomas Frey, BN Regionalreferent für Schwaben.

Bei der Protestaktion im Krebsbachtal, nahmen neben den Vertretern von BN und BI auch etwa 75 Personen aus den umliegenden Orten teil. Damit sollte vor dem bereits festgesetzten, nichtöffentlichen Erörterungstermin zum Planfeststellungsverfahren, der Unmut der Bevölkerung erneut  zum Ausdruck gebracht werden. Durch Auslegen einer 400 Quadratmeter schwarzen Folie sollte der geplante Straßenverlauf (siehe Foto) symbolisiert werden.

Bei einer Ablehnung ihrer Forderungesei ein Klageverfahren als nächster Schritt bereits vorgesehen und geplant. Bemängelt wurde bei der Aktion die Nichtanwesenheit jeglicher kommunaler Vertreter. Regina Böckler, Vorsitzende der BI Krebsbachtal, sagte, dass der Anschluss der erst vor fünf Jahren neu erstellten Autobahnabfahrt Holzgünz nach Norden günstiger und naturverträglicher entlang der Autobahn zum Hauptort Holzgünz hergestellt werden könne. Nach Ansicht von BI und BN wurde der Bedarf durch nicht sachgerechte Bevölkerungsprognosen und daraus resultierenden Verkehrsprognosen künstlich erzeugt. Es wird deshalb ein neues Verkehrsgutachten gefordert. Durch das geplante Projekt entstünden massive Eingriffe in das Krebsbachtal und die Feldflur.

"Erhalt vor Neubau"

Wenn überhaupt eine direkte Verbindung der Abfahrt Holzgünz in Richtung Norden verwirklicht werden soll, so käme für den BN nur eine Variante in Frage, die den Ort Holzgünz durch eine neue Straße entlang der Autobahn anschließe. Diese von BN und BI vorgeschlagene Variante wäre nicht nur am günstigsten, sondern hätte auch die geringsten Umweltauswirkungen und schütze außerdem den Einzelhandel in Holzgünz. Der BN setze sich für eine deutliche Priorisierung "Erhalt vor Neubau" ein.